Saudi-Arabiens Innenminister weist Berichte über Auftragsmord zurück

Saudi-Arabien hat jegliche Mitschuld am Verschwinden des Regimekritikers Dschamal Chaschukdschi bestritten und sieht sich durch "falsche Anschuldigungen" in schlechtes Licht gerückt.
Titelbild
Eine Journalistin hält ein Bild des vermissten saudischen Schriftstellers Dschamal Chaschukdschi.Foto: Lefteris Pitarakis/AP/dpa
Epoch Times13. Oktober 2018

Saudi-Arabiens Innenminister hat in der Affäre um den in der Türkei vermissten Journalisten Jamal Khashoggi Berichte über einen Auftragsmord zurückgewiesen. Es handele sich dabei um „unbegründete Anschuldigungen und Lügen“, sagte Prinz Abdel Asis bin Saud bin Najef laut der staatlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA am Samstag. Saudi-Arabien halte sich an das Völkerrecht und internationale Übereinkommen.

Von Khashoggi fehlt seit einem Besuch im Konsulat seines Landes in Istanbul vor anderthalb Wochen jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Regierungskritiker bei seinem Besuch im Konsulat am 2. Oktober von saudiarabischen Agenten ermordet wurde. Saudi-Arabien bestreitet dies, ist bisher aber den Beweis dafür schuldig geblieben, dass Khashoggi das Gebäude lebend verließ..

Saudi-Arabien bemühte sich in der Affäre zuletzt jedoch um Deeskalation. Nachdem angeblich Ton- und Videoaufnahmen die Ermordung des Journalisten im saudiarabischen Konsulat in Istanbul belegen sollen, erklärte die Regierung in Riad am Freitag, sie begrüße gemeinsame Ermittlungen mit der Türkei. Auch der Innenminister, der sich als erstes Kabinettsmitglied zu den Vorwürfen gegen Riad äußerte, sagte, er die begrüße die Zusammenarbeit mit der Türkei, um die Umstände von Khashoggis Verschwinden aufzuklären.

Die „Washington Post“ hatte am Donnerstag berichtet, türkische Regierungsvertreter hätten US-Vertretern von den Aufnahmen berichtet, auf denen zu sehen und zu hören sei, wie Khashoggi in dem Konsulat verhört, gefoltert und ermordet wurde. Anschließend sei seine Leiche zerteilt worden, berichtete das Blatt, für das der 59-jährige Regierungskritiker Khashoggi seit seiner Flucht aus seiner Heimat vergangenes Jahr Kolumnen geschrieben hatte.

Am Freitag traf eine Delegation aus Saudi-Arabien zu Gesprächen mit der türkischen Regierung in Ankara ein. Am Dienstag hatte das Königreich einer Durchsuchung des Konsulats durch die türkische Polizei zugestimmt, bislang fand diese jedoch nicht statt. (afp)



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