Saudiarabischer Thronfolger zu Besuch im Weißen Haus – Trump lobt gute Zusammenarbeit

US-Präsident Donald Trump hat dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für die sehr enge Zusammenarbeit beider Länder gedankt.
Titelbild
Donald Trump und die Delegation aus Saudi-Arabien.Foto: Kevin Dietsch-Pool/Getty Images
Epoch Times21. März 2018

US-Präsident Donald Trump hat dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman einen großen Empfang im Weißen Haus bereitet.

Trump sprach bei dem Treffen am Dienstag von einer „großartigen Freundschaft“ mit dem Königreich. Die Beziehungen seien „wahrscheinlich so stark wie nie zuvor – wir verstehen einander“, sagte der US-Präsident.

Trump hob bei dem Empfang im Oval Office die hohen Ausgaben Riads für Rüstungsgüter aus den USA sowie deren Nutzen für die heimische Wirtschaft hervor. „Saudi-Arabien ist ein sehr reiches Land, und sie werden hoffentlich einen Teil dieses Reichtums an die USA abgeben in Form von Arbeitsplätzen und durch den Kauf der besten Militärausrüstung in der Welt“, sagte Trump.

Bei seinen Gesprächen mit dem Thronfolger sollte es voraussichtlich um eine breite Themenpalette gehen. Sie reichte von den Konflikten in Syrien und im Jemen über die eingeleiteten Reformen in dem Königreich bis hin zu Rüstungsdeals.

Krieg im Jemen – ein schwieriges Thema

Der Krieg im Jemen gehörte dabei zu den schwierigeren Themen. Dort bekämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen. In dem zweijährigen Krieg sind fast 10.000 Menschen getötet worden. Das Land wurde dadurch in eine humanitäre Krise gestürzt, welche die UNO als die derzeit weltweit größte beschreibt – 8,4 Millionen der 22,2 Millionen Einwohner sind demnach von einer Hungersnot bedroht.

Im US-Senat wurde eine parteiübergreifende Initiative zur Einstellung der US-Militärhilfe für die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz allerdings kurz nach Prinz Mohammeds Besuch bei Trump abgelehnt. 55 Senatoren stimmten gegen die Resolution, 44 dafür. Ein Votum für ein Ende der Militärhilfe hätte zu erheblichen diplomatischen Irritationen zwischen Washington und Riad führen können.

Potenziellen Konfliktstoff birgt auch der von Saudi-Arabien im Juni zusammen mit anderen Staaten der Region verhängte Boykott gegen Katar. Trump hatte die mit dem Kampf gegen den Terrorismus begründete Blockade anfangs begrüßt. Inzwischen will er sie aber beendet sehen.

Trump begrüßt Reformen in Saudi-Arabien

Der US-Präsident und der Kronprinz hatten sich bereits im Mai in Riad getroffen. Das langjährige Bündnis beider Länder ist seit Trumps Amtsantritt noch enger geworden – zu den einigenden Faktoren gehört die gemeinsame Gegnerschaft zum Iran, dem Trump eine „destabilisierende“ Rolle im Nahen Osten vorwirft.

Auch die Reformen in dem ultrakonservativen islamischen Königreich, die Prinz Mohammed seit seiner Ernennung zum Thronfolger im Juni 2017 eingeleitet hat, werden vom US-Präsidenten begrüßt.

Der Thronfolger gilt nicht nur als treibende Kraft hinter der Entscheidung von König Salman, das Fahrverbot für Frauen aufzuheben. Er veranlasste auch eine Verhaftungswelle unter ranghohen Persönlichkeiten, die als Offensive gegen Korruption dargestellt wurde, und ließ die Militärführung des Landes weitgehend austauschen.

Für den saudiarabischen Kronprinzen bildete der Besuch im Weißen Haus den Auftakt zu einer dreiwöchigen Rundreise durch die USA. Er will unter anderem die texanische Ölmetropole Houston besuchen sowie das kalifornische Silicon Valley, das Zentrum der US-Hightech- und Softwarebranche.

Für den 32-Jährigen ist es erst seine dritte Auslandsreise seit seiner Ernennung zum Thronfolger. Zuvor im März hatte er Ägypten und Großbritannien besucht. (afp/so)



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