Sicherheitskonferenz: Russischer Premier spricht in München

Die Rolle Russlands in der Welt steht am Samstag im Mittelpunkt der Konferenz. Russland hatte sich am Freitag bei einer Syrien-Konferenz mit der Vorbereitung einer Feuerpause einverstanden erklärt.
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Russlands Außenminister Sergej Lawrow, der Außenminister der USA, John Kerry, und der UN-Syrien-Sondergesandte Staffan de Mistura.Foto: Sven Hoppe/dpa
Epoch Times13. Februar 2016
Nach der internationalen Verständigung auf eine baldige Waffenruhe in Syrien tritt der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew heute bei der Sicherheitskonferenz in München auf.

Der Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger (69), erhofft sich von Medwedjew die Verkündung einer Waffenstillstandsgarantie in Syrien. „Das wäre ein weiterer wichtiger Schritt Richtung Frieden“, erklärte Ischinger laut „Bild“-Zeitung. „Noch dieses Wochenende – im Laufe der Konferenz – wird sich zeigen, ob der Syrien-Kompromiss trägt, ob die Beteiligten es damit ernst meinen, ob die Waffen wirklich schweigen.“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen warf der syrischen und der russischen Regierung vor, in den vergangenen Wochen ein doppeltes Spiel betrieben zu haben. „Nämlich einerseits Aleppo begraben unter einem Bombenteppich und andererseits im Friedensprozess bei den Wiener Gespräche um Vertrauen werben“, sagte die CDU-Politikerin am Freitagabend im ZDF-„heute-journal“. Es sei jetzt an Moskau zu zeigen, dass die Feuerpausen-Vereinbarung auch mit Leben gefüllt werde.

Die Rolle Russlands in der Welt steht am Samstag im Mittelpunkt der Konferenz. Russland hatte sich am Freitag bei einer Syrien-Konferenz mit der Vorbereitung einer Feuerpause einverstanden erklärt. Die syrische Opposition und Rebellengruppen misstrauen aber der Zusage Russlands, die Assad stützen wollen. Dem fünfjährigen Bürgerkrieg sind Hunderttausende Menschen zum Opfer gefallen, Millionen sind auf der Flucht.

Russland, die USA und wichtige Regionalmächte wie Iran, die Türkei und Saudi-Arabien hatten sich in der Nacht zu Freitag in München auf das Ziel einer Feuerpause in Syrien geeinigt. Binnen einer Woche sollen demnach die Waffen schweigen.

Die Milizen Islamischer Staat und Al-Nusra-Front sollen jedoch weiter bekämpft werden können. Zudem einigte sich die Münchner Konferenz darauf, dass jetzt schnell humanitäre Hilfe in belagerte Orte gelangen soll. In Genf wurde eine neue Task Force für humanitäre Hilfe zusammengerufen, die sich um die Hilfsoperationen für die notleidende Bevölkerung kümmern soll.

Für Ernüchterung sorgten Aussagen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in einem Interview der französischen Nachrichtenagentur AFP. Der Machthaber ist demnach zur Rückeroberung ganz Syriens entschlossen. Mark Toner, Sprecher des US-Außenministeriums, sagte dazu in Washington: „Er täuscht sich, wenn er glaubt, dass es eine militärische Lösung für den Konflikt in Syrien gibt. Wir haben das jetzt fünf Jahre hin- und hergehen sehen.“

Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen rief die EU-Staaten dazu aufgerufen, Flüchtlinge aus der umkämpften syrischen Stadt Aleppo aufzunehmen. „Ihnen Schutz zu gewähren ist ein humanitäres und rechtliches Gebot, das in gemeinsamer türkisch-europäischer Solidarität erfüllt werden sollte“, sagte Röttgen den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

(dpa)

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