Snowden-Helfer aus Hongkong bitten Kanada um Asyl

Titelbild
Edward Snowden.Foto: Rosdiana Ciaravolo/Getty Images
Epoch Times30. Mai 2019

Eine Flüchtlingsfamilie, die den früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden auf seiner Flucht in Hongkong versteckt hatte, hat Kanada um Asyl gebeten.

Ihr Anwalt Guillaume Cliche-Rivard von der Nichtregierungsorganisation For the Refugees (Für die Flüchtlinge) machte am Mittwoch in Montréal „humanitäre Gründe“ geltend, da der Familie die Ausweisung aus Hongkong drohe. Zudem gebe es zunehmende Sorge über Menschenrechtsverletzungen in Hongkong.

Der Anwalt verwies auf den Fall der beiden früheren Unabhängigkeitsaktivisten aus Hongkong, Ray Wong und Alan Li, die im vergangenen Jahr Asyl in Deutschland erhalten hatten.

„Die Tatsache, dass Deutschland den Flüchtlingsstatus gewährt hat, zeigt, dass Hongkong nach der Genfer Konvention ein Verfolger ist“, sagte Cliche-Rivard. Die Entscheidung Deutschlands verleihe dem Asylantrag der Familie „viel Gewicht und Glaubwürdigkeit“.

Mit Unterstützung der NGO hatte bereits eine erste Familie, die Snowden in Hongkong Unterschlupf gewährt hatte, in Kanada Asyl erhalten.

Die Philippinerin Vanessa Rodel und ihre siebenjährige Tochter Keana waren Ende März in Kanada eingetroffen. Bei der zweiten Familie, die ursprünglich aus Sri Lanka stammt, handelt es sich unter anderem um den Vater von Keana sowie ihren Halbbruder und ihre Halbschwester. Ihnen droht die Ausweisung, nachdem sie in Hongkong nicht als Flüchtlinge anerkannt wurden.

Ein weiterer Helfer von Snowden, ein Deserteur aus Sri Lanka, wartet auf eine Ausreisegenehmigung der Hongkonger Behörden. Nach eigenen Angaben wurden die Flüchtlinge von den Hongkonger Behörden zu ihren Kontakten zu Snowden befragt.

Die Gruppe hatte Snowden geholfen unterzutauchen. Dieser hatte 2013 Dokumente des US-Geheimdienstes NSA zu weltweiten Überwachungsprogrammen an die Öffentlichkeit gebracht und musste daraufhin fliehen. Er versteckte sich zunächst in Hongkong, später strandete er auf der Flucht auf einem Moskauer Flughafen. Er lebt seitdem in Russland im Exil. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion