So kauft China sich ein: 315 Milliarden für die Wirtschaft der EU

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Finanzdistrikt in Hong KongFoto: Getty Images
Epoch Times15. Juni 2015

Die chinesische Regierung will 315 Milliarden Euro in die Wirtschaft der EU investieren, berichtete Reuters am Sonntag. Premier Li Keqiang wird voraussichtlich auf dem kommenden Gipfeltreffen zwischen China und der EU am 29. Juni in Brüssel die genaue Summe offiziell bekannt geben.

China hat sich zu diesem Schritt entschlossen, da mehrere europäische Länder der AIIB, der Asian Infrastructure Investment Bank, beigetreten sind. Investitionen in Europa sind durchaus interessant für die chinesische Wirtschaft. Chinesische Banken interessierten sich vor allem für Telekommunikations- und Technologieprojekte.

Die EU prüft derzeit, ob die EU insgesamt ein Mitglied des AIIB werden kann.

Andererseits steht das in Zusammenhang mit dem neu geschaffenen europäischen Pendant zur AIIB, dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen, abgekürzt EFSI.

Ebenso wie die AIIB wird dieser neue Fond Infrastrukturprojekte wie Breitbanddatenverbindungen, Energie, Verkehr, Forschung, Bildung und Innovationen in der EU unterstützen und finanzieren.

In diesen Fonds möchte China einsteigen, um insbesondere in Infrastruktur und Innovationen zu investieren.

Alessandro Carano, Berater der Europäischen Kommission in diesem Fond, hat die Entscheidung verteidigt, auch China als Anleger aufzunehmen: "Der Zweck ist, die Liquidität auf dem Markt zu mobilisieren. Wir unterscheiden nicht unter den Eigentümern der Fonds", hat Carano gesagt. "China ist bereits ein großer Anleger. Wir wollen keine Vorurteile."

China hat sich zum Ziel gestellt, die „moderne Seidenstraße“ aufzubauen. Mit Eisenbahnen, Autobahnen, Öl- und Gasleitungen, Stromnetzen, Internet-Netzen, neuen Schifffahrtverbindungen und anderen Infrastrukturprojekten sollen von Zentral-, West- und Südasien bis nach Europa neue Verbindungen geschaffen werden. Ungarn hat bereits seine Bereitschaft erklärt, an diesem chinesischen Projekt teilzunehmen.

Die neuen Verbindungen werden durchaus sehr kritisch gesehen, da China sehr große Probleme mit Menschenrechtsfragen und Korruption hat. Internationale Arbeits- und Umweltstandards werden missachtet, Folter, Geheimlager, Gehirnwäsche, Organraub, Spionage und Wirtschaftsrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung.

Viele Firmenleitungen, die mit chinesischen Managern in Verhandlung stehen, verlieren ihre Kontakte über Nacht, da vielfältige Gerichtsverfahren laufen, die Europa nicht mitgeteilt werden.

(ks)
 



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