Kämpfe in Mazedonien: Schuld bei albanischen Terroristen oder Regierungssöldnern?

Skopje (dpa) - Nach zweitägigen Kämpfen im mazedonischen Kumanovo mit wenigstens 22 Toten und 37 Verletzten hat die Spezialpolizei die drittgrößte Stadt des Landes verlassen. Tausende evakuierte Einwohner konnten am Morgen wieder in ihre Hä…
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Die alles entscheidende Frage ist, wer steht hinter den Kämpfen und vor allem, warum jetzt?Foto:  Valdrin Xhemaj/dpa
Epoch Times11. Mai 2015

22 Tote und 37 Verletzte ist die traurige Bilanz von Auseinandersetzungen im mazedonischen Kumanovo, der drittgrößten Stadt des Landes. Laut dem Innenministerium könnten sich diese Zahlen sogar noch erhöhen.

Die gegen die Kämpfer eingesetzte Spezialpolizei hat die Stadt bereits verlassen. Die evakuierten Bürger konnten am Morgen wieder zu ihren Häusern zurückkehren, von denen viele schwer beschädigt sind.

Noch ist die Stromversorgung in einigen Teilen der Stadt unterbrochen und die Schulen sind geschlossen.

Albanische Terroristen oder Regierungssöldner?

Albanische Terroristen wären für den Konflikt verantwortlich, so die Regierungsspitze des Landes. Bereits im Jahr 2001 war es zu bürgerkriegsähnlichen Kämpfen gekommen, die durch Vermittlung der EU beendet werden konnten. Seitdem beschweren sich Albaner, Absprachen von der Regierung seien nicht eingehalten worden. Der albanische Bevölkerungsanteil in der Zweimillionen-Stadt beträgt 30 Prozent. Orthodoxe Slaven stellen die Mehrheit in Stadt. Die zweitägigen Kämpfe in Kumanovo hatten mit einer Razzia in der Stadt begonnen

Im Gegensatz zur Regierung sieht die mazedonische Opposition Söldner hinter den Kämpfern, die von der Regierung selbst eingesetzt wurden, um den Konflikt anzuheizen. So äußerte der frühere mazedonische General Ilija Nikolovski: "Ich weiß nicht, wer der Organisator ist und wer die Krise kontrolliert, aber ich habe den Eindruck, dass ihm die Ereignisse außer Kontrolle geraten sind."

Die Medien der Nachbarländer aber stehen hinter der Regierung Mazedoniens. Anschuldigungen gehen hier auch gegen Brüssel. Man habe sich zu wenig um Mazedonien gekümmert heißt es. Seit zehn Jahren sei nicht mit den Beitrittsverhandlungen begonnen worden.

In Brüssel zeigte man sich besorgt über die blutigen Kämpfe in dem Balkanland. Ruhe müsse wiederhergestellt werden und alle Verantwortlichen dabei zusammenarbeiten, forderte der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. (dk)



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