Unter dem Eindruck einer schweren Wirtschaftskrise und wachsender internationaler Isolation findet am Sonntag in Venezuela die Präsidentschaftswahl statt. Der sozialistische Amtsinhaber Nicolás Maduro hofft auf seine Wiederwahl für eine zweite sechsjährige Amtszeit. In Meinungsumfragen liegt er mit Zustimmungsraten um die 20 Prozent hinter seinem Herausforderer Henri Falcón, der 30 Prozent erreicht. Aber die erwartete niedrige Wahlbeteiligung spielt Maduro in die Hände; er dürfte sich deutlich gegen Falcón durchsetzen. Maduro hatte das von der Opposition dominierte Parlament im vergangenen Jahr entmachtet und durch eine verfassunggebende Versammlung ersetzt, in der seine Anhänger die Mehrheit haben. Bei monatelangen Massenprotesten mit gewaltsamen Zusammenstößen wurden mehr als 120 Menschen getötet. Maduros Entscheidung, die Wahl vom Dezember auf Mai vorzuziehen, sorgte international für Kritik. (afp) [etd-related posts="2365775, 2264168, 2189452, 2183249"]