Sri Lanka verhängt landesweite Ausgangssperre – Ein Toter bei neuen Unruhen

In ganz Sri Lanka wurde eine Ausgangssperre verhängt. Seit der Anschlagserie auf christliche Kirchen gilt bereits der Ausnahmezustand. Die Lage ist weiterhin angespannt.
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Nach den Anschlägen auf die St. Anthony's Kirche in Kochchikade, Colombo, Sri Lanka. 21. April 2019.Foto: ISHARA S. KODIKARA/AFP/Getty Images
Epoch Times13. Mai 2019

Nach Ausschreitungen gegen Muslime in Sri Lanka ist im ganzen Land eine Ausgangssperre verhängt worden. Die nächtliche Sperre gilt nach Polizeiangaben sechs Stunden lang. Die Lage in Sri Lanka ist nach den mutmaßlich islamistischen Anschlägen am Ostersonntag auf mehrere katholische Kirchen und Luxushotels weiterhin angespannt.

Mob griff Muslim an, dieser starb an den Folgen

Ein Muslim ist am Montag bei gewaltsamen Unruhen in Sri Lanka getötet worden. Der 45-Jährige sei kurz nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus im Bezirk Puttalam an der Westküste des Landes gestorben, sagte ein Polizist der Nachrichtenagentur AFP. Ein Mob habe den Mann in seiner Zimmerwerkstatt mit scharfen Waffen angegriffen. Er wurde demnach regelrecht aufgeschlitzt. „Das ist der erste Tote der Unruhen“, sagte der Polizist.

Seit Sonntag gibt es in Sri Lanka neue anti-muslimische Unruhen als Reaktion auf die mutmaßlich islamistischen Anschläge auf Kirchen und Luxushotels an Ostern. Zumeist christliche Randalierer attackierten in mehreren Städten Geschäfte von Muslimen und Moscheen.

Die Nachricht vom Tod des Mannes kam kurz nachdem die Behörden eine landesweite sechsstündige nächtliche Ausgangssperre verhängt hatten. Zudem sollte der Zugang zu Online-Netzwerken wie Facebook, WhatsApp und Instagram gesperrt werden.

Angriffe auf Christen zu Ostern, 258 Tote

Bei den Selbstmordattentaten auf insgesamt drei Kirchen und drei Luxushotels waren am Ostersonntag insgesamt 258 Menschen gestorben, etwa 500 weitere wurden verletzt. Seit der Anschlagsserie gilt in Sri Lanka der Ausnahmezustand.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert die Attacken für sich. Sri Lankas Regierung macht die Islamistengruppe National Thowheeth Jama’ath (NTJ) für die Anschläge verantwortlich, glaubt aber, dass sie Unterstützung aus dem Ausland hatte.

Zunächst war der Polizei zufolge nur in drei Bezirken eine Ausgangssperre verhängt worden, nachdem christliche Gruppen Geschäfte von Muslimen und Moscheen angegriffen hatten. Als die Ausschreitungen sich auf mehrere Bezirke nördlich der Hauptstadt Colombo ausweiteten, sei die Sperre im ganzen Land verhängt worden. (afp)



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