Sri Lanka will Drogenkriminelle erhängen

Ein verurteilter Drogendealer, dessen Todesstrafe umgewandelt wurde, habe die Einfuhr von 100 Kilogramm Heroin aus dem Gefängnis heraus organisiert. Jetzt will Sri Lanka im Kampf gegen die Drogenkriminalität die Todesstrafe wieder ausführen.
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Ein wegen eines Drogenvergehens verhafteter Mann wartet in einer Polizeistation. Symbolbild.Foto: Francis R. Malasig/dpa
Epoch Times11. Juli 2018

Sri Lanka will im Kampf gegen die Drogenkriminalität die Todesstrafe erstmals seit Jahrzehnten wieder ausführen. „Ab jetzt werden wir Drogenkriminelle erhängen“, sagte ein Regierungssprecher am Mittwoch. Präsident Maithripala Sirisena sei bei Wiederholungstätern bereit, Hinrichtungsbefehle zu unterschreiben, sagte der Sprecher Rajitha Senaratne. Seit dem Jahr 1976 werden Todesurteile in dem Inselstaat im Indischen Ozean nicht mehr vollstreckt umgesetzt, sondern in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.

Senaratne bezog sich bei seiner Ankündigung auf einen Fall von dieser Woche: Ein verurteilter Drogendealer, dessen Todesstrafe umgewandelt wurde, habe die Einfuhr von 100 Kilogramm Heroin aus dem Gefängnis heraus organisiert. In insgesamt 19 Fällen wurde die Todesstrafe demnach umgewandelt. Es war unklar, ob alle diese Straftäter nun angesichts der jüngsten Ankündigung erhängt werden.

Sri Lanka nimmt sich den harten Anti-Drogen-Kampf der Philippinen zum Vorbild, wie Senaratne erläuterte. „Wir haben gehört, dass die Philippinen damit Erfolg haben, ihre Armee einzusetzen“, sagte er. Welche Rolle die Armee beim Drogenkampf in Sri Lanka haben könnte, gab er indes nicht an.

Amnesty International forderte die srilankischen Behörden zum Verzicht auf die Vollstreckung der Todesstrafe auf. Sie sollten an der „langjährigen positiven“ Praxis festhalten, auf diese „grausame und unumkehrbare Bestrafung“ zu verzichten, erklärte die Menschenrechtsorganisation.

Die philippinische Polizei tötete nach eigenen Angaben seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte im Jahr 2016 rund 4200 mutmaßliche Drogenkriminelle. Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl etwa dreimal so hoch ist. Die EU-Kommission hat deutliche Kritik am Vorgehen der philippinischen Regierung geübt. (afp)



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