Staatsmedien: Sudans Geheimdienst lässt alle politischen Gefangenen frei

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Demonstration in der Nähe des militärischen Hauptquartiers in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum. Ausgelöst durch eine Wirtschaftskrise protestieren seit Monaten Zehntausende Menschen gegen den autoritären Staatschef al-Baschir.Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times11. April 2019

Im Sudan hat der gefürchtete Geheimdienst am Donnerstag die Freilassung aller politischen Gefangenen angekündigt. Der Nationale Geheim- und Sicherheitsdienst habe erklärt, er lasse „alle seine politischen Gefangenen im ganzen Land frei“, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Suna vor dem Hintergrund der massiven Proteste gegen Staatschef Omar al-Baschir. Demonstranten stürmten unterdessen in zwei Städten im Osten des Landes Gebäude der mächtigen Behörde, wie Augenzeugen berichteten.

In Khartum versammelten sich große Menschenmengen in Erwartung eines Machtwechsels auf den Plätzen und Straßen der Hauptstadt. Die Menschen schwenkten sudanesische Flaggen, umarmten einander und verschenkten Süßigkeiten, während sie auf eine am Morgen von der Armee angekündigte „wichtige Erklärung“ warteten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Seit vier Monaten demonstrieren in dem ostafrikanischen Land Menschen für ein Ende der seit 30 Jahren andauernden Herrschaft von Staatschef Omar al-Baschir. Seit Tagen harren einige von ihnen vor dem Armee-Hauptquartier in Khartum aus, um das Militär zum Überlaufen zu bewegen.

Die oppositionelle Allianz für Frieden und Wandel rief die Demonstranten auf, friedlich zu bleiben und kein öffentliches oder privates Eigentum anzugreifen. „Jeder, der bei so etwas erwischt wird, wird gesetzlich bestraft. Unsere Revolution ist friedlich, friedlich, friedlich“, hieß es in einer Erklärung.

Die Augenzeugen berichteten von zahlreichen mit Soldaten besetzten Militärfährzeugen, die am Morgen am Armee-Hauptquartier eingetroffen seien. Demnach bezogen weitere Truppentransporter im Zentrum der Hauptstadt Stellung. Am frühen Morgen gab es demnach eine Razzia in den Khartumer Büros der Islamischen Bewegung, dem ideologischen Flügel der regierenden Nationalen Kongresspartei.

In den Städten Kasala und Port Sudan stürmten Demonstranten Gebäude des Geheimdienstes Niss. Die Protestler hätten die Büros geplündert und Ausrüstung mitgehen lassen, berichtete ein Augenzeuge per Telefon aus Kasala. (afp)



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