Stellvertretender Leiter der skandalträchtigen Vatikanbank entlassen

Der stellvertretende Leiter der Vatikanbank ist entlassen worden. Giulio Mattietti habe zu Beginn der Woche seine Entlassungspapiere erhalten, heißt es.
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Der Papst vor dem VatikanFoto: TIZIANA FABI/Getty Images
Epoch Times30. November 2017

Der stellvertretende Leiter der Vatikanbank ist entlassen worden. Giulio Mattietti habe zu Anfang der Woche seine Entlassungspapiere erhalten, teilte die Vatikansprecherin Paloma García Ovejero am Donnerstag mit.

Papst Franziskus war zu diesem Zeitpunkt nach Myanmar und Bangladesch unterwegs. Die Entscheidung wirft weitere Fragen zu den Reformplänen des Papstes für die Finanzen des Heiligen Stuhls auf.

Gründe für die Entlassung nannte Ovejero nicht. Italienische Medien hatten berichtet, Mattietti sei am Montagnachmittag von Vatikanbank-Chef Jean-Baptiste de Fanssu zu sich bestellt und anschließend hinauseskortiert worden.

Im Juni hatte bereits der Generalrechnungsprüfer des Vatikans, Libero Milone, wegen Anschuldigungenen, hohe Beamte des Kirchenstaats ausspioniert zu haben, seinen Hut nehmen müssen. Milone warf dem Vatikan daraufhin vor, ihn zum Rücktritt gedrängt zu haben, weil seine Ermittlungen möglicherweise illegale Aktivitäten aufgedeckt hätten.

Siehe: Kindesmissbrauch durch Priester: Katholische Kirche zahlte Opfern bereits 3,4 Milliarden Euro Schweigegeld

Papst Franziskus war 2013 ins Amt gewählt worden, um im von Skandalen gebeutelten Vatikan aufzuräumen. Im Fokus stand dabei auch das Institut für religiöse Werke (IOR), wie die Vatikanbank offiziell heißt. Die Bank soll in Geldwäschegeschäfte der italienischen Mafia verstrickt gewesen sein.

Papst Franziskus hat seitdem den Verwaltungsapparat des Vatikans und dessen Banksystem modernisiert. Skandale blieben dennoch nicht aus. So ernannte Franziskus Kardinal George Pell zum Finanzchef des Vatikans, die Reformvorhaben des australischen Geistlichen trafen jedoch auf heftigen Widerstand. Derzeit ist der Kardinal vom Dienst freigestellt, weil er sich vor Jahrzehnten sexueller Misshandlungen schuldig gemacht haben soll. (afp)



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