Taliban erobern afghanischen Armee-Stützpunkt und töten Soldaten

Nach tagelangen Gefechten haben Kämpfer der radikalislamischen Taliban einen Armee-Stützpunkt im Norden Afghanistans unter ihre Kontrolle gebracht und dabei mindestens 14 Soldaten getötet. Dutzende Soldaten könnten in Gefangenschaft geraten sein.
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Ein Taliban Kämpfer.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times14. August 2018

Nach tagelangen Gefechten haben Kämpfer der radikalislamischen Taliban einen Armee-Stützpunkt im Norden Afghanistans erobert und mindestens 14 Soldaten getötet.

Möglicherweise hätten die Extremisten auch mehrere Dutzend Soldaten gefangen genommen, sagte Armeesprecher Muhammad Hanif Resai am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich rund 100 Soldaten in dem Lager aufgehalten. „Es ist eine Tragödie, dass der Stützpunkt an den Feind gefallen ist“, sagte Resai.

Der Stützpunkt befindet sich im Distrikt Ghormatsch in der Provinz Farjab. Diese zählt zum Kommando-Bereich der Bundeswehr, die im Rahmen des Nato-Einsatzes „Resolute Support“ als „Rahmennation“ die Federführung in Norden Afghanistans hat. Der Großteil der deutschen Soldaten ist auf Camp Marmal nahe Masar-i-Scharif stationiert, etwa 350 Kilometer vom Ort des Angriffs entfernt. Aufgabe der Nato-Mission ist die Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Armee.

Afghanistans Streitkräfte haben derzeit allerdings mit vielen Problemen zu tun: Im Kampf gegen die Taliban stehen sie unter wachsendem militärischen Druck. Die Kampfmoral in den eigenen Reihen ist nicht hoch, immer wieder desertieren Soldaten.

Ein Provinzvertreter von Farjab machte der Armee am Dienstag nach dem Fall des Stützpunkts schwere Vorwürfe. Die Soldaten dort hätten die Armeeführung in Kabul seit Tagen um Verstärkung und Luftunterstützung gebeten, seien aber ignoriert worden, sagte der Vorsitzende des Provinzrats, Tahir Rehmani. Die Streitkräfte seien „zu beschäftigt“ mit der kritischen Lage im südostafghanischen Ghasni gewesen, wo die Taliban vor einigen Tagen eine massive Offensive gestartet hatten.

Die Regierung in Kabul entsandte am Montag Verstärkung nach Ghasni. Der Angriff dort ist die größte militärische Aktion der Taliban seit dem kurzzeitigen Waffenstillstand im Juni. (afp)



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