Taliban greifen erneut nordafghanische Stadt Kundus an – Die Kämpfe dauern an

Die radikalislamischen Taliban haben erneut einen großangelegten Angriff auf die nordafghanische Stadt Kundus gestartet. Talibankämpfer greifen die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz seit dem frühen Samstagmorgen aus mehreren Richtungen an.
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Ein Mitglied der afghanischen Streitkräfte Mitte April während einer Schießerei mit Taliban in der Provinz Kundus. Foto: Ajmal Kakar/XinHua/dpa
Epoch Times31. August 2019

Die radikalislamischen Taliban haben erneut einen großangelegten Angriff auf die nordafghanische Stadt Kundus gestartet. Talibankämpfer griffen die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz am frühen Samstagmorgen aus mehreren Richtungen an, wie die Behörden mitteilte. Ein Polizeisprecher sagte, bei den Auseinandersetzungen seien acht Talibankämpfer getötet worden. Die Kämpfe dauerten aber noch an. Seinen Angaben zufolge trafen Spezialkräfte in Kundus ein, um die Taliban zurückzudrängen.

In vier Stadtgebieten von Kundus waren am Samstag Schüsse aus leichten und schweren Waffen zu hören, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte, die Taliban hätten in Kundus schon mehrere wichtige Gebäude einnehmen können. „Wir sind jetzt in der Stadt und erobern ein Regierungsgebäude nach dem anderen“, sagte Mudschahid vor Journalisten.

Im September 2015 hatten die Taliban in Kundus für etwa zwei Wochen die Kontrolle übernommen. Die afghanischen Sicherheitskräfte konnten die Stadt erst mit Unterstützung massiver US-Luftangriffe zurückerobern. Seitdem haben die Taliban immer wieder Angriffe auf die strategisch wichtige Stadt nahe der Grenze zu Tadschikistan gestartet. Es ist ihnen seitdem aber nicht mehr gelungen, die Stadt vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen.

In Kundus befand sich während des Nato-Einsatzes in Nordafghanistan das Feldlager der Bundeswehr. 2013 übergaben die deutschen Truppen das Lager nach zehn Jahren an afghanische Sicherheitskräfte.

Die USA, die vor fast 18 Jahren in Afghanistan einmarschiert waren, verhandeln seit einem Jahr mit den Taliban über ein Ende des Konflikts. US-Präsident Donald Trump hatte am Donnertag angekündigt, dass auch nach einem möglichen Friedensabkommen mit den Taliban zunächst 8600 US-Soldaten in dem Land bleiben sollen.

(afp)



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