Taliban: Innerafghanische Gespräche sollen Ende Oktober in China stattfinden

China will nach Angaben der radikalislamischen Taliban eine Friedenskonferenz für Afghanistan ausrichten. Die Volksrepublik habe eine Taliban-Delegation zu "innerafghanischen" Gesprächen in Peking eingeladen, teilte ein Taliban-Sprecher mit.
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Mullah Abdul Ghani Baradar (l.), Vize-Chef der Taliban aus Afghanistan, und Taliban-Verhandlungsführer Sher Mohammad Abbas Staneksai.Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Epoch Times23. Oktober 2019

Einer der Mitbegründer der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar, habe sich in Doha mit chinesischen Diplomaten getroffen und schon vor den geplanten Gesprächen Lösungen für den Konflikt in Afghanistan diskutiert, schrieb Schahin im Onlinedienst Twitter. Die Gespräche in Peking seien für den 29. und 30. Oktober angesetzt, sagte Schahin der Nachrichtenagentur AFP. Die Gespräche seien unabhängig von den zum Erliegen gekommenen Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und den USA, sagte er weiter.

US-Präsident Donald Trump hatte die Gespräche mit den Taliban wegen anhaltender Gewalt in Afghanistan im September für beendet erklärt. In den Gesprächen war es um die Bedingungen für einen US-Truppenabzug aus Afghanistan gegangen. Eine Vereinbarung zwischen den USA und den Taliban galt bislang als Voraussetzung für Verhandlungen zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban zur Beilegung des langjährigen Konflikts.

Die Taliban lehnen direkte Gespräche mit der Regierung von Präsident Aschraf Ghani ab. Sollten Regierungsvertreter an den Gesprächen in Peking teilnehmen, würden sie dies nur als „Privatpersonen“ tun, schrieb Schaheen bei Twitter.

Die Regierung in Peking bestätigte die geplanten Gespräche zunächst nicht. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte jedoch, die Volksrepublik sei bereit, bei der Lösung des Konflikts in Afghanistan „unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Konfliktparteien“ zu „unterstützen und zu helfen“.

Das afghanische Friedensministerium erklärte, Gespräche mit der Regierung in Peking über ein mögliches Treffen in China dauerten noch an. „Grundsätzlich“ begrüße die Regierung in Kabul ein solches Treffen. Das Ministerium legte sich aber zunächst nicht fest, ob es eine Delegation nach China schicken wird.

Taliban-Sprecher Schahin sagte AFP, an dem Treffen sollten keine ranghohen Regierungsvertreter teilnehmen. Ein Sprecher des früheren Präsidenten Hamid Karsai sagte der Nachrichtenagentur AFP, Karsai sei bereit, an dem Dialog teilzunehmen, es gebe jedoch noch keine endgültige Teilnehmerliste.

Die USA und die EU riefen die afghanischen Konfliktparteien derweil in einer gemeinsamen Erklärung zu „sofortigen und notwendigen Schritten zur Reduzierung der Gewalt und ziviler Opfer“ auf. Ghanis Regierung forderten sie auf, formelle innerafghanische Gespräche unter Einbeziehung der Taliban einzuleiten.

Taliban-Vertreter haben schon häufiger China besucht. Die Volksrepublik hat eine 76 Kilometer lange Grenze mit Afghanistan. In der Vergangenheit hatten sich Vertreter der Taliban und afghanische Politiker bereits in Doha und Moskau getroffen.8AFP9



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