Teheran weist Spekulationen über versehentlichen Flugzeugabschuss vehement zurück

Ob die ukrainische Maschine im Iran wegen eines technischen Schadens oder wegen einer Explosion, aus welchen Gründen auch immer, in Brand geriet und abstürzte, ist im Augenblick noch Spekulation. Aus der Ukraine reisten derweil 50 Experten an, die auch Zugang zu den Daten des Flugschreibers erhalten sollen.
Titelbild
Trümmerteile der ukrainischen Passagiermaschine liegen am Absturzort.Foto: Rouzbeh Fouladi/ZUMA Wire/dpa/dpa
Epoch Times10. Januar 2020

Nach Mutmaßungen des Westens über einen möglichen Abschuss der im Iran abgestürzten ukrainischen Passagiermaschine hat Teheran dieses Szenario vehement zurückgewiesen. „Dieses Flugzeug ist nicht von einer Rakete getroffen worden“, sagte am Freitag der Chef der Flugaufsicht, Ali Abedsadeh. Zugleich äußerten aber immer mehr westliche Politiker den Verdacht, dass die Maschine versehentlich von einer iranischen Rakete getroffen wurde. Diese Version wurde durch ein im Internet verbreitetes Video gestützt.

„Eine Sache ist sicher: Dieses Flugzeug ist nicht von einer Rakete getroffen worden“, sagte Abedsadeh. „Wir bestätigen, dass das Flugzeug 60 bis 70 Sekunden lang gebrannt hat.“ Aber zu sagen, „dass es von etwas anderem getroffen wurde, ist wissenschaftlich nicht haltbar“, fügte er hinzu. Ein von einer Rakete getroffenes Flugzeug hätte nicht so lange weiterfliegen können. Auch hätten die Trümmer nach einem Abschuss weit verstreut zu Boden fallen müssen, was nicht der Fall gewesen sei.

USA gehen von Abschuss aus

Ungeachtet dieser Angaben aus Teheran sagte US-Außenminister Mike Pompeo: „Wir glauben, dass das Flugzeug wahrscheinlich von einer iranischen Rakete abgeschossen wurde.“ Vor einer endgültigen Einschätzung müssten aber die Untersuchungen abgewartet werden. Am Donnerstag hatte bereits US-Präsident Donald Trump erklärt: „Jemand auf der anderen Seite könnte einen Fehler gemacht haben.“

Kanadas Premierminister Justin Trudeau, aus dessen Land viele der 176 Todesopfer kamen, berichtete von „zahlreichen“ Geheimdienstinformationen, die auf eine „iranische Boden-Luft-Rakete“ hindeuteten. Ähnlich äußerte sich der britische Regierungschef Boris Johnson.

Auch ein im Internet verbreitetes Video stützte die These eines Abschusses. Darauf ist ein leuchtendes Objekt zu sehen, das anscheinend gegen ein Flugzeug prallt. Einige Sekunden später ist eine Explosion zu hören. Das Video wurde unter anderem von der „New York Times“ verbreitet, die die Aufnahmen nach eigenen Angaben auf ihre Echtheit überprüfte.

Internationale Experten vor Ort

Die Bundesregierung forderte ebenso wie die EU-Kommission Teheran zu einer umfassenden Aufklärung auf. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel, er halte einen versehentlichen Abschuss für möglich. Derzeit müsse davon ausgegangen werden, dass das Unglück „möglicherweise“ durch den „irrtümlichen Abschuss einer Flugabwehrrakete“ verursacht worden sei.

In Teheran trafen rund 50 ukrainische Experten ein, die sich an der Untersuchung des Absturzes beteiligen wollen. Sie erhielten am Freitag Zugang zu den Flugdatenschreibern, wie Außenminister Wadim Prystaiko mitteilte. Zudem hätten die USA „wichtige Daten“ zu dem Abschuss übergeben. Auch Kanada entsandte Experten in den Iran, die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB will mit einem Repräsentanten an der Untersuchung teilnehmen. Auch der US-Flugzeugbauer Boeing wurde von Teheran zur Teilnahme eingeladen.

Beim Absturz des Fluges PS752 kamen auch vier in Deutschland lebende Menschen ums Leben – eine 30jährige gebürtige Afghanin mit ihren fünf und acht Jahre alten Kindern aus Werl und eine 29-jährige gebürtige Iranerin, die als Doktorandin am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz arbeitete.

Die Lufthansa strich wegen der unklaren Sicherheitslage bis zum 20. Januar alle Flüge nach Teheran. Am Donnerstagabend war eine bereits gestartete Maschine nach rund einer Stunde Flugzeit vorsorglich nach Frankfurt am Main zurückgekehrt.(afp)

 



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