Ton zwischen London und Moskau wird nach neuem Nowitschok-Fall immer schärfer

Die britische Polizei untersucht derzeit den Fall eines Paares in England, dass genauso wie Skripal und seine Tochter dem Nervengift Nowitschok ausgesetzt war und nun in Lebensgefahr schwebt.
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Das Eingangsschild vor dem Salisbury Memorial Hospital, in dem der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter behandelt wurden.Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times5. Juli 2018

Nach dem neuerlichen Nowitschok-Fall in Großbritannien wird der Ton zwischen Moskau und London immer schärfer: Die britische Polizei solle die „dreckigen politischen Spiele mancher Kräfte in London“ nicht mitmachen und „endlich“ mit Russland kooperieren, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Donnerstag in Moskau. Sie forderte die britische Regierung auch auf, sich bei Russland für den Vorwurf zu entschuldigen, dass Moskau hinter dem Nowitschok-Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal in England im März stecke.

Die britische Polizei untersucht derzeit den Fall eines Paares in England, dass genauso wie Skripal und seine Tochter dem Nervengift Nowitschok ausgesetzt war und nun in Lebensgefahr schwebt. Bisher ist völlig unklar, woher die nun entdeckte Substanz kam, die ursprünglich für das sowjetische Militär entwickelt worden war. Der Mann und die Frauen wurden in der Nähe von Salisbury bewusstlos aufgefunden, wo auch die Skripals vergiftet worden waren.

Der britische Sicherheitsminister Ben Wallace bekräftigte am Donnerstag in London den Vorwurf, Russland sei für den Anschlag auf Skripal verantwortlich. Er forderte von Moskau erneut Aufklärung. Innenminister Sajid Javid verlangte ebenfalls von Moskau, nach dem neuerlichen Fall sei es nun an der Zeit, „dass der russische Staat genau erklärt, was passiert ist“.

Die britischen Ermittler gehen bisher nicht davon aus, dass es sich bei dem neuen Fall um einen gezielten Anschlag auf das Paar handelte. Premierministerin Theresa May kündigte bei einem Besuch in Berlin an, dass die britische Polizei bei ihren Untersuchungen „keinen Stein auf dem anderen lassen“ werde.

Der Fall Skripal hatte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Großbritannien und Russland geführt, Moskau weist die britischen Vorwürfe entschieden zurück. Die westlichen Verbündeten hatten sich mit der Regierung in London solidarisiert, die eine Reihe russischer Diplomaten ausgewiesen hatte. (afp)



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