Tony Blair sieht in zweitem Brexit-Referendum einzigen Ausweg aus politischem „Chaos“

Tony Blair spricht sich für ein zweites Brexit-Referendum aus. Es sei für Theresa May an der Zeit, sich einzugestehen, "dass es keinen Ausweg gibt" als ein weiteres Referendum mit der Option, Teil der EU zu bleiben.
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Brexit oder lieber doch nicht Brexit?Foto: iStock
Epoch Times17. Juli 2018

Der ehemalige britische Premierminister Tony Blair sieht in einem zweiten Brexit-Referendum den einzigen Ausweg aus der gegenwärtigen verzwickten Lage seines Heimatlandes. Die aktuelle politische Situation sei ein „totales Chaos“ und könne nur durch ein zweites Referendum über den Austritt Großbritanniens aus der EU gelöst werden, sagte Blair am Dienstag im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Premierministerin Theresa May sprach er sein Mitgefühl aus.

May kämpft um Unterstützung für ihre Brexit-Strategie innerhalb der eigenen konservativen Partei. Vergangene Woche hatte sie nach zweijährigem Ringen mit den Partei-Kollegen das Weißbuch für den EU-Austritt vorgelegt.

Demnach strebt sie enge Bindungen an die EU nach dem Brexit an. Aus Protest dagegen traten zwei einflussreiche Brexit-Hardliner, Außenminister Boris Johnson und Brexit-Minister David Davis, zurück.

Blair bezeichnete Mays Strategie als einen Plan, der niemanden zufriedenstelle. Zudem würden die Verhandlungspartner in Brüssel ihn wahrscheinlich nicht akzeptieren.

Dennoch zeigte er Mitleid mit der Premierministerin: Sie habe „den am wenigsten beneidenswerten Job in der westlichen Politik“, sagte Blair. Deshalb sei es für May an der Zeit, sich einzugestehen, „dass es keinen Ausweg gibt“ als ein weiteres Referendum mit der Option, Teil der EU zu bleiben.

Blair leitete von 1997 bis 2007 als Chef der linken Labour-Partei die Regierungsgeschäfte in London. In der Vergangenheit hatte er sich bereits mehrmals für einen Verbleib Großbritanniens in der EU ausgesprochen. „Ich bin leidenschaftlich gegen den Brexit“, sagte der 65-Jährige AFP. Er glaube immer noch, dass der Austritt verhindert werden könne.

(afp)



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