Torra zum neuen Regionalpräsidenten Kataloniens gewählt

Der Unabhängigkeitsbefürworter Joaquim "Quim" Torra ist neuer Regionalpräsident von Katalonien.
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Spanien-Katalonien-KriseFoto: donfiore/iStock
Epoch Times14. Mai 2018

Der Unabhängigkeitsbefürworter Joaquim „Quim“ Torra ist neuer Regionalpräsident von Katalonien. Der 55-jährige Nachfolger des abgesetzten Carles Puigdemont erhielt am Montag im Parlament in Barcelona ganz knapp die nötige einfache Mehrheit. 66 Abgeordnete stimmten für ihn, 65 gegen ihn und vier enthielten sich. Damit gehen in Katalonien sechs Monate ohne eigene Regierung infolge des Zerwürfnisses mit Madrid wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen der Region zu Ende.

Torra gilt als ebenso überzeugter Unabhängigkeitsbefürworter wie sein Vorgänger Puigdemont, von dem er vorgeschlagen wurde. Der Polit-Neuling kündigte am Montag vor dem Parlament an, „einen unabhängigen Staat, eine Republik“ Katalonien errichten zu wollen. Mit seiner Haltung erzürnte Torra die katalanische Opposition. Diese bezichtigte ihn, eine „Marionette“ Puigdemonts zu sein.

Bei der Abstimmung im Parlament erhielt er die Unterstützung fast aller Unabhängigkeitsbefürworter, während die Opposition in Barcelona geschlossen gegen ihn stimmte. Im ersten Wahlgang am Samstag war Torra noch gescheitert, weil er die damals notwendige absolute Mehrheit verfehlte.

Madrid hatte Ende Oktober die von Puigdemont geführte Regionalregierung ihres Amtes enthoben und die Region im Nordosten Spaniens unter spanische Zwangsverwaltung gestellt, nachdem das Parlament in Barcelona die Unabhängigkeit Kataloniens erklärt hatte.

Zahlreiche Anführer der Unabhängigkeitsbewegung sitzen seither im Gefängnis oder befinden sich wie Puigdemont im Exil. Madrid wirft ihnen unter anderem „Rebellion“ im Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Loslösung von Spanien vor. Der inzwischen in Berlin lebende Puigdemont hatte nach langem Zögern auf eine Wiederwahl als Regionalpräsident verzichtet und Torra als seinen Nachfolger benannt. (afp)



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