Trotz massiver Proteste: Algeriens Armeechef sagt neuem Präsidenten Militär-Unterstützung zu

Unter massiven Protesten ist der frühere algerische Regierungschef und Vertraute des langjährigen Staatschefs Abdelaziz Bouteflika, Abdelmadjid Tebboune, zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden.
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Proteste anlässlich der Präsidentschaftswahl.Foto: RYAD KRAMDI/AFP via Getty Images
Epoch Times14. Dezember 2019

Algeriens Armeechef Ahmed Gaid Salah hat dem neugewählten Präsidenten Abdelmadjid Tebboune seine Unterstützung zugesagt. Er gratuliere Tebboune zu seinem Wahlerfolg, erklärte Gaid Salah am Samstag. Der frühere Regierungschef könne das Land mit seiner Erfahrung in eine besser Zukunft führen. Die Armee werde ihn dabei unterstützen.

Tebboune war am Freitag unter massiven Protesten zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt worden. Der 74-Jährige ist ein früherer Vertrauter des langjährigen Staatschefs Abdelaziz Bouteflika, der im April angesichts landesweiter Proteste zurückgetreten war.

Die Protestbewegung „Hirak“, die weitreichende Reformen verlangt, hatte die Präsidentschaftswahl am Donnerstag boykottiert. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 40 Prozent und damit so niedrig wie noch nie seit der Unabhängigkeit Algeriens von Frankreich im Jahr 1962.

Armeechef Gaid Salah, der seit dem Rücktritt Bouteflikas als starker Mann Algeriens gilt, sprach am Samstag dennoch von einer „enormen Wahlbeteiligung“ und lobte die guten „Sicherheitsbedingungen“ während der Abstimmung.

In mehreren algerischen Städten hatte es am Wahltag allerdings massive Proteste gegeben. In der Hauptstadt Algier gingen zehntausende Menschen auf die Straße, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Ein Wahllokal wurde von Demonstranten gestürmt und vorübergehend besetzt. In der Bergregion Kabylie, wo ein Großteil der Berber-Minderheit lebt, kam es nach Angaben von Bewohnern zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei, nachdem Demonstranten eine Reihe von Wahllokalen geplündert hatten. (afp)



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