Trump berät mit Südkoreas Präsident über nordkoreanische Drohungen

US-Präsident Trump beriet mit Südkoreas Staatschef Moon Jae In über die nordkoreanische Drohung zur Absage des geplanten Gipfeltreffens. Die Drohung war auch eine Reaktion auf Äußerungen von Trumps Sicherheitsberater John Bolton.
Titelbild
Donald TrumpFoto: Chip Somodevilla/Getty Images
Epoch Times20. Mai 2018

US-Präsident Donald Trump hat sich mit Südkoreas Staatschef Moon Jae In über die nordkoreanischen Drohungen zur Absage eines Gipfeltreffens beraten. In einem Telefonat am Sonntag hätten Trump und Moon „ihre Sicht der verschiedenen Aktionen ausgetauscht, die Nordkorea kürzlich unternommen“ habe, teilte das Büro des südkoreanischen Präsidenten mit.

Beide kamen demnach überein, „eng zusammenzuarbeiten“, damit der geplante Gipfel von Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un am 12. Juni in Singapur ein Erfolg wird.

Trump und Moon wollen sich am Dienstag in Washington treffen. Nach Wochen der plötzlichen Entspannung und des überraschenden Einlenkens von Pjöngjang hatte Nordkorea zuletzt wieder damit gedroht, den Gipfel mit Trump platzen zu lassen.

Als Grund wurden die US-Forderungen nach einer „einseitigen“ Aufgabe des nordkoreanischen Atomprogramms genannt. Pjöngjang sagte auch ein geplantes hochrangiges Treffen mit Vertretern Südkoreas ab.

Nordkoreas Drohungen und das Beispiel Gaddafi

Die nordkoreanische Drohung war auch eine Reaktion auf Äußerungen von Trumps Sicherheitsberater John Bolton.

Dieser hatte Libyen als Vorbild für den Umgang mit Nordkorea angeführt. Das nordafrikanische Land hatte 2003 eingewilligt, sein Atom- und Chemiewaffenprogramm einzustellen. 2011 wurde Machthaber Muammar al-Gaddafi dann im Zuge von Luftangriffen einer internationalen Militärallianz entmachtet und getötet.

Zuvor hatte Bolton bereits Mitte Mai gesagt, die Aufgabe des Atomwaffenprogramms müsse vollendet sein, „bevor die (finanziellen) Unterstützungen beginnen, zu fließen“. Er schlug vor, dass die nordkoreanischen Atomwaffen in den USA in einer Einrichtung in Tennessee zerstört werden könnten.

Die USA wollten auch nicht nur über das Atom- und Raketenprogramm der Nordkoreaner sprechen, sondern auch über chemische und biologische Waffen des Landes.

Trump: Libysches Modell würde wohl greifen, wenn es keine Vereinbarungen gibt

Zuletzt hatte Trump dann weitreichende Garantien für einen Machterhalt von Kim Jong Un in Aussicht gestellt, um den Gipfel in Singapur zu retten.

Das libysche Modell ist überhaupt kein Modell, an das wir denken, wenn wir an Nordkorea denken“, sagte er.

Trump fügte aber auch hinzu: „Dieses Vorbild würde sehr wahrscheinlich greifen, wenn wir nicht zu einem Deal kommen.“

Washington fordert die vollständige und unumkehrbare atomare Abrüstung Nordkoreas und bietet im Gegenzug wirtschaftliche Hilfen an. Das asiatische Land ist international weitgehend isoliert und liegt wirtschaftlich am Boden.

Der gefährliche Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm beschäftigt die Weltmächte seit Jahren.

Machthaber Kim hatte sich bei einem Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Staatschef im April aber zu einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel bekannt. Bereits angekündigt hat Pjöngjang, kommende Woche ein Atomtestgelände zu schließen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion