Trump will heute Entscheidung zu Klimaabkommen bekanntgeben – Juncker warnt vor Vernichtung von 83 Ländern

Steigt die größte Volkswirtschaft der Welt aus dem Pariser Klimaabkommen aus? In Washington verdichten sich die Anzeichen dafür, Präsident Trump will sich bald äußern. Die EU-Kommission richtet vorab eine deutliche Botschaft an ihn.
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US-Präsident Donald TrumpFoto: Olivier Douliery-Pool/Getty Images
Epoch Times1. Juni 2017

US-Präsident Donald Trump will heute seine mit Spannung erwartete Entscheidung verkünden, ob die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Er kündigte im Kurznachrichtendienst Twitter eine Erklärung für 15.00 Uhr (Ortszeit, 21.00 Uhr MESZ) im Rosengarten des Weißen Hauses an.

Seine Nachricht schloss er mit den Worten: „MAKE AMERICA GREAT AGAIN!“ (zu Deutsch etwa: „Amerika wieder großartig machen!“). Zuvor hatten sich Anzeichen verdichtet, dass der Republikaner die Vereinbarung aufkündigen will.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnte Trump vor einem solchen Schritt. „Ich bin ein Transatlantiker. Aber wenn der amerikanische Präsident in den nächsten Stunden oder Tagen sagen würde, er will aus dem Pariser Abkommen aussteigen, dann ist es die Pflicht Europas zu sagen: So geht das nicht“, sagte Juncker am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung der Bundesvereinigung der Arbeitgeber und der Schwarzkopf-Stiftung in Berlin.

Juncker warnte von möglichen Gefahren des Klimawandels. „Da geht es nicht nur um die Zukunft der europäischen Menschheit, es geht vor allem um die Zukunft der Menschen andernorts.“ 83 Länder liefen Gefahr, von der Erdoberfläche zu verschwinden, wenn der Kampf gegen den Klimawandel nicht resolut geführt werde, sagte der Kommissionspräsident.

Trump wollte am Mittwoch nicht sagen, ob er dazu tendiert, das Abkommen aufzukündigen. „Ihr werdet es bald herausfinden“, sagte der Republikaner auf Fragen von Journalisten. Auch sein Sprecher Sean Spicer machte keine Angaben dazu, ob Trump sich bereits entschieden habe. „Er ist der, der das letzte Wort hat“, erklärte er lediglich. Einige Stunden später kündigte Trump dann seine offizielle Erklärung an.

Schon zuvor hatte der Nachrichtenblog Axios berichtet, Trump habe eine Grundsatzentscheidung gefällt. Axios berichtete weiter, die Modalitäten eines Austritts seien jedoch noch nicht entschieden. Darüber werde in einem kleinen Kreis im Weißen Haus beraten.

Trump könnte den langwierigen Prozess eines Rückzugs aus dem Pariser Abkommen anschieben, aber auch aus der Klima-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen austreten, die seit 1994 in Kraft ist. Letzteres wäre ein noch radikalerer Schritt.

Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und auch seine Tochter Ivanka sollen gegen einen Austritt sein. In Umfragen sprachen sich zwei Drittel der Amerikaner für einen Verbleib aus.

Nicht zuletzt hatte die Energiebranche in den USA sich zu großen Teilen gegen einen Austritt aus dem Pariser Abkommen ausgesprochen. Auch die sechs anderen Staats- und Regierungschefs beim zurückliegenden G7-Gipfel am Wochenende auf Sizilien hatten versucht, Trump von der Bedeutung der Klimaübereinkunft zu überzeugen.

In dem Abkommen hatten sich 195 Staaten im Dezember 2015 in Paris darauf geeinigt, die Erderwärmung durch den Treibhauseffekt auf „deutlich unter zwei Grad“ im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. (dpa)

Es taut: Die Eisdecke auf dem Arktischen Ozean am Nordpol schrumpft. Foto: Ulf Mauder/dpa

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Dürre und Hunger in Kenia: Experten sehen auch im Klimawandel Gründe für die Flüchtlingsströme. Foto: Stephen Morrison/dpa

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Nur noch Schlamm ist vom See Bukit Merah in Malaysia zu sehen. Das Klimaphänomen El Niño hatte das tropische Land austrocknen lassen. Foto: Fazry Ismail/Archiv/dpa

Nur noch Schlamm ist vom See Bukit Merah in Malaysia zu sehen. Das Klimaphänomen El Niño hatte das tropische Land austrocknen lassen. Foto: Fazry Ismail/Archiv

Dramatische Rettungsaktion: Menschen kämpfen in Peru in einem reißenden Fluss um ihr Leben. Als Auslöser für die Fluten gilt das Klimaphänomen El Niño. Foto: El Comercio/GDA via ZUMA Wire/dpa

Dramatische Rettungsaktion: Menschen kämpfen in Peru in einem reißenden Fluss um ihr Leben. Als Auslöser für die Fluten gilt das Klimaphänomen El Niño. Foto: El Comercio/GDA via ZUMA Wire



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