Britische Polizei als Handlanger der Erdogan-Regierung?

Der Chef eines türkischen Medienkonzerns wurde, wie sich jetzt heraussttellte, schon im Mai aufgrund eines Auslieferungsersuchens der Türkei verhaftet. Ihm werden seitens der Türkei Verbindungen zur Gülen-Bewegung vorgeworfen, die angeblich für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei verantwortlich war.
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Hat sich die britische Polizei vor den Wagen der türkischen Regierung spannen lassen?Foto: Dan Kitwood/Getty Images
Epoch Times22. Juli 2018

Die britischen Behörden haben einen türkischen Geschäftsmann mit angeblichen Verbindungen zu dem islamischen Prediger Fethullah Gülen festgenommen. Grund sei ein Auslieferungsersuchen der Türkei, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Samstag in London. Sie ließ offen, ob der Geschäftsmann aktuell in Haft ist. Der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge erfolgte Akin Ipeks Festnahme bereits am 23. Mai, inzwischen sei er auf freiem Fuß.

Nach Angaben der britischen Ministeriumssprecherin wird sein Fall im September vor einem Gericht in London verhandelt. Informationen über eine etwaige Freilassung auf Kaution lägen ihr nicht vor.

Ipek war Chef des türkischen Medienkonzerns Koza Ipek. Staatschef Recep Tayyip Erdogan beschuldigt den in den USA im Exil lebenden Gülen, hinter dem Putschversuch im Juli 2016 zu stecken. Gülen weist das zurück. Koza Ipek wird vorgeworfen, Gülen finanziell unterstützt zu haben.

Zeitungsredaktionen und Fernsehstudios des Unternehmens in Istanbul waren bereits vor dem Militärputsch im Rahmen von Razzien gegen mutmaßliche Gülen-Netzwerke von der türkischen Polizei durchsucht worden. Gegen Firmenchef Ipek wurde danach Haftbefehl erlassen. Laut Anadolu setzte er sich daraufhin nach Großbritannien ab.

(afp/al)



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