UN-Bericht: Welt erstickt in Plastikmüll

Die UNO hat vor den Gefahren durch Plastikmüll gewarnt. "Unsere Ozeane werde als Müllhalde benutzt, Meerestiere erstickt und einige Meeresregionen in Plastiksuppe verwandelt", sagte Unep-Leiter Erik Solheim.
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Plastikmüll.Foto: Ahmad Kamal/Xinhua/dpa
Epoch Times5. Juni 2018

Die UNO hat anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni vor den Gefahren durch Plastikmüll gewarnt. „Unsere Ozeane werde als Müllhalde benutzt, Meerestiere erstickt und einige Meeresregionen in Plastiksuppe verwandelt“, sagte der Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep), Erik Solheim, bei der Vorstellung eines UN-Berichts in Neu Delhi am Dienstag. In Städten auf der ganzen Welt würde Plastikmüll Abflüsse verstopfen, Überschwemmungen und Seuchen verursachen, fügte er hinzu.

Ein Großteil des Plastikmülls, der Wasserwege und Müllhalden verstopfe, bestehe aus Einwegprodukten wie Strohhalmen, Tüten und Besteck, hieß es in dem Bericht. Demnach werden jedes Jahr bis zu fünf Billionen Plastiktüten verbraucht. In diesem Tempo wird die Erde laut Unep bis Mitte des Jahrhunderts mit zwölf Milliarden Tonnen Plastikmüll überschwemmt sein.

Der UN-Bericht verweist darauf, dass nur etwa neun Prozent des jemals hergestellten Plastiks recycelt worden seien. Nur zwölf Prozent wurden demnach verbrannt. Die üblichen 79 Prozent der insgesamt neun Milliarden Tonnen Plastik blieben auf Müllhalden, in Ozeanen und Wasserstraßen, wo sie tausende Jahre brauchen, bis sie komplett abgebaut sind.

In Indien wurde Plastik bereits in Kuhmägen gefunden. In Thailand starb vor wenigen Tagen ein Wal, nachdem er Müllbeutel verzehrt hatte. Eine Autopsie brachte mehr als 80 Plastiktüten im Magen des Tiers zum Vorschein.

Müll, der im Meer schwimmt, koste Fischerei, Schifffahrt und Tourismusindustrie in der asiatischen Pazifikregion jedes Jahr 1,3 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro), erklärte Unep. Mehr als 60 Staaten hätten bereits Verbote gegen oder Abgaben auf Einweg-Plastikprodukte wie Tüten verhängt.

Um die „steigende Plastikflut“ einzudämmen, seien jedoch eine bessere Abfallbeseitigung, finanzielle Anreize für die Änderung des Konsumverhaltens sowie die Forschung nach alternativen Materialien nötig, hieß es in dem Bericht. (afp)



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