UN-Bericht wirft malischen Sicherheitskräften Massenhinrichtung von Zivilisten vor

Ein UN-Bericht wirft den Sicherheitskräften im westafrikanischen Mali die Tötung dutzender Zivilisten vor. Zudem sollen Menschen verschleppt worden sein.
Titelbild
Malische Soldaten bei einer Kontrolle.Foto: ISSOUF SANOGO/AFP/Getty Images
Epoch Times10. August 2018

Ein UN-Bericht wirft den Sicherheitskräften im westafrikanischen Krisenstaat Mali die Tötung dutzender Zivilisten vor.

Der für den UN-Sicherheitsrat verfasste Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag einsehen konnte, bezieht sich auf drei mutmaßlich Angriffe auf Zivilisten. Dabei soll es zu einer „beunruhigenden Wiederholung  von Menschenrechtsverletzungen“ durch malische Sicherheitskräfte im Rahmen von „Einsätzen gegen Terroristen“ gekommen sein.

So seien bei einer Attacke von Regierungstruppen auf einen Viehmarkt im Mai zwölf Zivilisten getötet worden. Malis Regierung hatte den Vorfall zunächst als Werk von „Terroristen“ bezeichnet, diese Aussage aber nach einer Welle der Empörung von Angehörigen der Toten widerrufen.

Weiterhin erwähnt der Bericht die Ermittlungen des Stabilisierungseinsatzes der UNO in Mali (Minusma) von April über eine mutmaßliche Massenhinrichtung. Dabei seien 44 Menschen getötet und drei weitere verschleppt worden.

Zudem verweist der Bericht auf mehrere Massengräber, die zwischen Februar und Juli entdeckt wurden. So wurden etwa im Juni drei Massengräber von 25 Zivilisten aufgefunden, die zuvor in ihren Häusern festgenommen worden waren. Untersuchungen, welche die Regierung in Bamako einleitete, sind bislang folgenlos für mutmaßlich beteiligte Soldaten geblieben.

Zugleich prangert der Bericht mit Blick auf den von dschihadistischen Kämpfern beherrschten Norden des Landes Menschenrechtsverletzungen an. Im Norden Malis seien seit Februar „zahlreiche Zivilisten bei terroristischen Attacken getötet worden“.

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte im Januar 2013 militärisch in Mali eingegriffen. Damit wollte sie das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes stoppen und die geschwächten Regierungstruppen unterstützen. Die UNO hatte im selben Jahr eine Blauhelmission nach Mali entsandt. Die Bundeswehr beteiligt sich mit mehr als tausend Soldaten an den Mali-Einsätzen der UNO und der EU. (afp)



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