UN-Libyengesandter Kobler warnt vor Ausbreitung des IS

Der UN-Libyengesandte Martin Kobler hat vor einer weiteren Ausbreitung von Daesh / Islamischer Staat (IS) und anderer Extremisten in Libyen gewarnt: „Ich kann die Bedrohung, die Daesch darstellt nicht überbetonen.“
Titelbild
Martin Kobler: «Ich kann die Bedrohung, die Daesch darstellt nicht überbetonen.»Foto: EPA/STR/dpa
Epoch Times12. Dezember 2015

„Ich kann die Bedrohung, die Daesch darstellt nicht überbetonen“, sagte der deutsche Diplomat am Freitagabend in Tunis während einer Videokonferenz mit dem UN-Sicherheitsrat. Daesch ist eine arabische Abkürzung für den IS.

Im dem ölreichen Land gibt es derzeit zwei Regierungen und zwei Parlamente sowie zahlreiche Milizen, die sich gegenseitig bekämpfen. Internationale Unterstützung für Libyen sei ein Muss, damit das Land diese „drohende Gefahr“ eliminieren könne, sagte Kobler. Der IS und andere Extremisten haben das Bürgerkriegschaos genutzt, um Teile Libyens unter Kontrolle zu bringen. Sie sind vor allem in Sirte aktiv, dem Geburtsort des 2011 gestürzten Diktators Muammar al-Gaddafi.

Die italienische Regierung hat für Sonntag eine internationale Konferenz nach Rom einberufen, um dort die verfeindeten libyschen Gruppen noch einmal zur Lösung des Konflikts zu drängen.

Libyen kann nicht länger warten

Auch Kobler rief die Konfliktparteien zu einer schnellen Einigung auf. Das Land befinde sich in einem Wettlauf mit der Zeit. „Libyen kann und sollte nicht länger auf Frieden warten“, sagte er.

Die wichtigsten Konfliktparteien hatten sich am Freitag bei einem zweitägigen Treffen in Tunis auf die Unterzeichnung eines Abkommens über eine Regierung der nationalen Einheit geeinigt. Es soll am kommenden Mittwoch unterschrieben werden. Allerdings haben die libyschen Delegierten solche Termine schon mehrfach verstreichen lassen.

Die Libyer trügen angesichts der Gewalt und der Zerstörung eine schwere Last, warnte Kobler. Allein 2,4 Millionen Menschen benötigten dringend humanitäre Hilfe. Hunderttausende seien auf der Flucht. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion