UN-Sicherheitsrat verurteilt jüngsten nordkoreanischen Raketentest – Keine neuen Schritte gegen Nordkorea

Der UN-Sicherheitsrat hat den jüngsten Raketentest Nordkoreas als „Provokation“ verurteilt, sich aber auf keine weiteren Schritte geeinigt.
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In einer am Freitag nach einer Dringlichkeitssitzung in New York einstimmig verabschiedeten Erklärung forderte der Sicherheitsrat Pjöngjang auf, sein "empörendes Vorgehen" sofort einzustellen.Foto: Michael Brochstein/dpa
Epoch Times15. September 2017

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den jüngsten nordkoreanischen Raketentest als „zutiefst provozierend“ verurteilt. In einer am Freitag nach einer Dringlichkeitssitzung in New York einstimmig verabschiedeten Erklärung forderte der Sicherheitsrat Pjöngjang auf, sein „empörendes Vorgehen“ sofort einzustellen. Allen Warnungen zum Trotz hatte Nordkorea am Freitag erneut eine Mittelstrecken über Japan hinweg in den Pazifik gefeuert.

Nordkoreas Atom- und Raketentests seien eine Bedrohung nicht nur für die Region, „sondern für alle UN-Mitgliedstaaten“, erklärte der Sicherheitsrat. Drohungen mit weiteren Sanktionen enthielt die Erklärung dagegen nicht. Erst vor wenigen Tagen hatte der Rat neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt, nachdem Nordkorea seinen bislang gewaltigsten Atomwaffentest gezündet hatte.

US-Präsident Donald Trump warnte Pjöngjang, mit ihren militärischen Fähigkeiten könnten die USA jeden Feind „zermalmen“. Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Andrews sagte er vor hunderten Soldaten, Nordkorea habe „ein weiteres Mal seine völlige Missachtung für seine Nachbarn und die gesamte Weltgemeinschaft gezeigt“. Er sei jedoch „überzeugter denn je, dass unsere Optionen nicht nur effektiv, sondern überwältigend sind“, betonte der US-Präsident, nachdem er auf dem Stützpunkt modernste US-Kampfjets und Bomber inspiziert hatte.

Die am Freitag von Nordkorea abgefeuerte Rakete flog weiter als jede zuvor von Pjöngjang getestete Rakete. Japans Regierungschef Abe erklärte, sein Land werde eine solche Provokation nicht hinnehmen. Sie sei „eine Bedrohung für den Weltfrieden“. Erst Ende August hatte Nordkorea eine Mittelstreckenrakete über Japan hinweg abgefeuert.

Der Kreml erklärte nach einem Telefonat von Russlands Staatschef Wladimir Putin mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron, beide sähen in direkten Gesprächen mit Pjöngjang den einzigen Ausweg aus der Krise. Es sei „nicht hinnehmbar, eine Eskalation der Spannungen zu erlauben“. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sprach nach der Dringlichkeitssitzung in New York von einem Teufelskreis im ständigen Wechselspiel aus Provokationen Nordkoreas, Sanktionen und weiteren Provokationen. Man müsse unkonventionell denken, um den Atomkonflikt beizulegen.

Als Reaktion auf den sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest Nordkoreas vom 3. September hatte der UN-Sicherheitsrat am Montag ein achtes Sanktionspaket gegen Pjöngjang beschlossen. Dieses beinhaltet unter anderem ein Verbot von Textilimporten aus Nordkorea, ein Gasembargo sowie Beschränkungen bei Öllieferungen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt seit Jahren das Raketen- und Atomwaffenprogramm seines Landes ausbauen und fordert die internationale Gemeinschaft immer wieder mit Raketen- und Atomwaffentests heraus. Die Führung in Pjöngjang wirft den USA und Südkorea vor, Nordkorea zu bedrohen. (afp)



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