Unaids-Chef warnt vor Frühverheiratung von Kindern in Afrika – sie werden mit HIV infizierten Männern verheiratet

Zum Auftakt einer internationalen Tagung zum Kampf gegen Aids in der Elfenbeinküste hat der Chef des UN-Aidsprogramms Unaids die afrikanischen Länder aufgefordert, "dringend und anders" zu handeln.
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HIV infizierte Frauen und Kinder in Nairobi, Kenia.Foto: Brent Stirton/Getty Images
Epoch Times5. Dezember 2017

Zum Auftakt einer internationalen Tagung zum Kampf gegen Aids hat der Chef des UN-Aidsprogramms Unaids, Michel Sidibe, die afrikanischen Länder am Montag aufgefordert, „dringend und anders“ zu handeln.

Von den 1,16 Millionen Menschen, die sich im vergangenen Jahr in Afrika neu mit dem HI-Virus infiziert hätten, seien mehr als zehn Prozent Kinder unter 14 Jahren. Für diese besonders verletzliche Gruppe müsse die Prävention deutlich gesteigert werden, sagte Sidibe in Abidjan.

In einigen Teilen Ostafrikas beträgt demnach der Anteil von 15 bis 19 Jahre alten Frauen an den neuen HIV-Infektionen von Teenagern 74 Prozent. Im südlichen Afrika steige dieser Anteil sogar auf mehr als 90 Prozent. Forscher verwiesen insbesondere auf Fälle, bei denen junge Mädchen mit älteren, infizierten Männern verheiratet werden. Sidibe sprach von „tragischen“ Folgen der Frühverheiratung von Kindern.

Zu der sechstägigen Internationalen Konferenz zu Aids und sexuell übertragenen Krankheiten (Icasa), die alle zwei Jahre stattfindet, werden 10.000 Teilnehmer erwartet. Eröffnet wurde die Tagung mit einer bewegenden Rede der 20-jährigen Asseta Ouedraogo, deren 2003 gestorbene Mutter sie bei der Geburt ansteckte.

Ouedraogo rief die afrikanische Jugend auf „zu kämpfen, um zu leben“. Prävention und Behandlung der Immunschwächekrankheit könne dabei helfen, eine normales Leben zu führen und Träume wahr werden zu lassen. „Unsere Generation muss sich entschieden dafür einsetzen, die letzte von HIV betroffene Generation zu sein“, sagte sie unter rauschendem Beifall.

Sidibe verwies auf Erfolge beim Kampf gegen die Epidemie. Die Todesfälle bei HIV-Infizierten seien seit der Rekordzahl von 1,9 Millionen im Jahr 2005 auf eine Million im vergangenen Jahr zurückgegangen – hauptsächlich wegen der Verabreichung neuer Medikamente. Doch es bleibe viel zu tun. Von den  weltweit rund 36,7 Millionen HIV-Infizierten lebten mehr als zwei Drittel – 25,2 Millionen – in Afrika südlich der Sahara.

Mit HIV-Medikamenten kann eine Vermehrung der Viren im Körper verhindert werden. HIV-Positive können dadurch ein nahezu normales Leben führen. Die Krankheit Aids an sich ist aber nach wie vor unheilbar. (afp)



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