UNO drängt Irak zu Umsetzung von Wahlreform

Der UN-Gesandte für den Irak hat das Parlament in Bagdad aufgerufen, schnell eine von Demonstranten geforderte Wahlreform umzusetzen. Dies würde dem "Wunsch vieler Iraker nach einer tiefgreifenden Reform des Wahlprozesses und der Institutionen entsprechen".
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Eine Demonstration mit Moqtada al-Sadrim Februar 2016.Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images
Epoch Times14. Februar 2017

Der UN-Gesandte für den Irak hat das Parlament in Bagdad aufgerufen, schnell eine von Demonstranten geforderte Wahlreform umzusetzen. Jan Kubis drängte am Dienstag die Abgeordneten, „die laufende Überprüfung“ des Wahlgesetzes und der Wahlbehörde rasch abzuschließen.

Dies würde dem „Wunsch vieler Iraker nach einer tiefgreifenden Reform des Wahlprozesses und der Institutionen entsprechen“.

Vergangene Woche – und auch 2016 – waren tausende Anhänger des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr für eine Wahlreform auf die Straße gegangen.

Der Schiiten-Prediger al-Sadr hat sich vom radikalen Rebellenführer zu einem Vorkämpfer für Reformen gewandelt, doch werfen ihm Kritiker vor, dabei eigene politische Ambitionen zu verfolgen.

Als die Demonstranten zur Wahlbehörde in der besonders gesicherten Grünen Zone in Bagdad vorzudringen versuchten, gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Menge vor. Bei den heftigen Zusammenstöße wurden zwei Polizisten und fünf Demonstranten getötet. Die Sadr-Anhänger hatten vergangenes Jahr bereits zwei Mal das Regierungsviertel gestürmt.

Zusammenstöße in Bagdad nehmen zu

Der UN-Gesandte Kubis mahnte nach den Protesten, die Wahlbehörde müsse ihre verfassungsmäßiges Mandat „frei von Einmischung und Einschüchterung“ erfüllen können.

Die Demonstranten argumentieren, die Wahlbehörde sei nicht unabhängig, da sämtliche ihrer Mitglieder mit den großen Parteien verbunden sind. Zudem kritisieren sie, dass das bisherige Wahlgesetz die großen Parteien bevorzuge.

Vor einer Kundgebung zum Gedenken an die getöteten Demonstranten wurden am Dienstag die Sicherheitskräfte in Bagdad deutlich verstärkt. Es waren die tödlichsten Zusammenstöße bei Protesten in der irakischen Hauptstadt seit Jahren. (afp)

Iraqi riot police stand guard at the Jumhuriyah Bridge, a route leading from Tahrir Square to the Green Zone, on May 6, 2016, a week after Moqtada al-Sadr protesters broke into the fortified Green Zone and stormed the parliament. A major demonstration failed to materialise in central Baghdad as Iraq deployed riot police and armoured vehicles to keep protesters away from the Green Zone, which they breached last week. Only a few dozen demonstrators turned out in Baghdad's Tahrir Square, and they did not challenge the riot police blocking them from heading toward the fortified Green Zone area. Protesters had threatened to return to the restricted area in the heart of Baghdad, as they did on April 30 when they stormed parliament in anger at lawmakers' failure to approve new ministers. / AFP / AHMAD AL-RUBAYE (Photo credit should read AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images)

Die irakische Polizei an der Jumhuriyah Bridge, die auf dem Weg vom Tahrir-Platz zur Grünen Zone liege (Bild von Mai 2016). Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images

Iraqi protesters climb over a concrete wall surrounding the parliament (unseen) after breaking into Baghdad's heavily fortified "Green Zone" on April 30, 2016. Thousands of angry protesters broke into Baghdad's Green Zone and stormed the parliament building after lawmakers again failed to approve new ministers. Jubilant supporters of cleric Moqtada al-Sadr invaded the main session hall, shouting slogans glorifying their leader and claiming that they had rooted out corruption. / AFP / HAIDAR MOHAMMED ALI (Photo credit should read HAIDAR MOHAMMED ALI/AFP/Getty Images)

Proteste vor dem irakischen Parlament, April 2016 Foto: HAIDAR MOHAMMED ALI/AFP/Getty Images

Supporters of Iraqi Shiite cleric Moqtada al-Sadr wave their national flag and hold posters of prominent Shiite cleric Nimr al-Nimr during a demonstration in the capital Baghdad on January 4, 2016, against Nimr's execution by Saudi authorities. Sunni-ruled Saudi Arabia severed diplomatic ties with Shiite-dominated Iran, its long-time regional rival, after angry demonstrators attacked the Saudi embassy in Tehran and its consulate following Nimr's execution. AFP PHOTO / AHMED AL-RUBAYE / AFP / Ahmad al-Rubaye (Photo credit should read AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images)

Proteste für Moqtada al-Sadr, 2016 Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images

An Iraqi supporters of Shiite cleric Moqtada al-Sadr stands next to riot police during a demonstration in Baghdad's Tahrir Square on February 26, 2016, calling for governmental reform and elimination of corruption. / AFP / AHMAD AL-RUBAYE (Photo credit should read AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images)

In der Nähe des Tahrir in Bagdad, 2016. Foto: AHMAD AL-RUBAYE/AFP/Getty Images

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