UNO: Spanien überholt Italien bei Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge und Migranten

Seit Januar sind mehr Flüchtlinge und Migranten über das Mittelmeer in Spanien angekommen, als in Italien. Spanien "hat Italien letztes Wochenende überholt", sagte der Sprecher der IOM.
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Migranten in Spanien.Foto: MARCOS MORENO/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Juli 2018

Seit Januar sind mehr Flüchtlinge und Migranten über das Mittelmeer nach Spanien gekommen als nach Italien. Spanien „hat Italien letztes Wochenende überholt“, sagte der Sprecher der Internationalen Organisation für Migration der UNO (IOM), Joel Millman, am Dienstag in Genf.

Knapp 51.000 Migranten kamen laut IOM in diesem Jahr bislang über das Mittelmeer nach Europa. Gut 18.000 davon erreichten Spanien, mehr als die Hälfte von ihnen in den vergangenen sieben Wochen. In Italien kamen seit Januar gut 17.800 Menschen an – vergangenes Jahr waren es im selben Zeitraum mit gut 93.000 fast fünf Mal so viele.

Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge und Migranten an Spaniens Mittelmeerküste hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach fast verdreifacht. Rund 3000 weitere Menschen hätten zudem seit Anfang 2018 illegal die Grenzen der spanischen Enklaven Ceuta und Melilla im Norden Marokkos überquert.

Die Zahl der ankommenden Menschen in Italien sank, nachdem die Regierung in Rom im vergangenen Juli ein Abkommen mit der libyschen Küstenwache geschlossen hatte. Die Zahl verringerte sich weiter, seitdem der neue italienische Innenminister Matteo Salvini von der Lega-Partei im Juni entschied, NGO-Schiffe mit Flüchtlingen und Migranten an Bord abzuweisen.

Spanien, in dem seit Anfang eine neue Regierung unter dem Sozialisten Pedro Sánchez amtiert, öffnete in mehreren Fällen seine Häfen für in Italien abgewiesene Schiffe.

Der Chef der EU-Grenzschutzbehörde Frontex, Fabrice Leggeri, hatte Anfang Juli bereits vor steigenden Flüchtlingszahlen auf der westlichen Mittelmeer-Route von Marokko nach Spanien gewarnt. IOM-Sprecher Millman konnte dieser Entwicklung jedoch etwas Positives abgewinnen: Im Vergleich zur Route Libyen-Italien seien auf dem Weg nach Spanien sehr wenige Menschen ums Leben gekommen. Seit Januar kamen nach IOM-Angaben 1443 Menschen auf dem Mittelmeer ums Leben oder werden seit der Überfahrt vermisst. (afp)



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