US-Atombomben in Büchel: Jetzt reagiert Russland

Die Nachricht über die Modernisierung von US-Atombomben in Deutschland stieß sofort auf Kritik aus Moskau. Jetzt erfolgte die Reaktion.
Titelbild
Die russische Interkontinentalrakete Iskander hat eine Reichweite von 500 Kilometern und kann mit Atomsprengköpfen bestückt werden.Foto: Screenshot / Twitter / Russia Today
Von 24. September 2015

Russland könnte Boden-Boden Raketen, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden können, in seiner Exklave Kaliningrad stationieren. Kaliningrad liegt zwischen Polen und Litauen, berichtet Russia Today (RT). Damit reagiert Moskau direkt auf die Stationierung von 20 amerikanischen lenkbaren Atombomben in Büchel, Rheinland-Pfalz.

Die russische Nachrichtenagentur Interfax zitiert General Juri Balujewski mit den Worten, dass Russland als Antwort nun Raketen vom Typ Iskander in seiner Exklave Kaliningrad zwischen Polen und Litauen stationieren könnte. Dabei handelt es sich um ballistische Boden-Boden-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern.

Auch die Iskander-Systeme können theoretisch mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Der General fügte aber hinzu: „Eine endgültige Entscheidung wird nach einer detaillierten Analyse der potenziellen Bedrohung getroffen.“

Die nukleare Nachrüstung werde als gezielte Zerstörung des strategischen Gleichgewichts in Europa gewertet, heißt es dort weiter. 

Regierung setzte sich über Bundestagsbeschluss hinweg

https://youtube.com/watch?v=v2IvDC3l53Y

Große Kritik an der Stationierung der amerikanischen Atomwaffen in Büchel kommt vor allem aus Deutschland. „Die Modernisierung der Atombomben in Büchel ist ein falsches und sehr gefährliches Signal an die Welt“, so die Vorsitzende der Grünen in Rheinland-Pfalz.

Damit setze sich die Bundesregierung außerdem über den Bundestagsbeschluss von 2010 hinweg. Dieser Beschluss legte den Willen der Parlamentarier fest sich „gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen.“

Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Willy Wimmer (CDU), kritisiert im Frontal21-Bericht die Merkel-Regierung aufs Schärfste.

„Die USA sind der mächtigste Teil im westlichen Bündnis – wenn man sich gegen sie durchsetzen will, reicht kein Bundestagsbeschluss. Es braucht eine Regierung, die wirklich mit dem imperialen Projekt brechen will –und das auch gegen jegliche Widerstände“, sagt Wimmer.

Lesen Sie auch: 

„Wir sind ja in Teufels Küche gekommen“ Willy Wimmer (CDU) über die NATO und Flüchtlingskrise (Video)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion