US-Außenminister Pompeo: „Nur Regime in China kennt Antwort auf Frage, wo Corona entstanden ist“

Der Außenminister der USA, Mike Pompeo, erneuerte in einer Pressekonferenz am Mittwoch die Aufforderung an das Regime in China, endlich den Zugang zu allen Erkenntnissen zu ermöglichen, über die dieses selbst bezüglich des Ursprungs der Corona-Krise verfügt.
Titelbild
Das Virenlabor P4 in Wuhan, China.Foto: HECTOR RETAMAL/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Mai 2020

In einer Pressekonferenz betonte US-Außenminister Mike Pompeo am Mittwoch (6.5.), seine Äußerungen bezüglich der Herkunft des neuartigen Coronavirus befinden sich – anders als Medienberichte suggerierten – im Einklang mit den Einschätzungen anderer Regierungsmitglieder oder der Geheimdienste. Es sei bis heute keine eindeutige Antwort auf die Frage nach der Herkunft des Erregers möglich. Aus diesem Grund erneuerte Pompeo seine Forderung an das Regime in China, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Transparenz zu zeigen, um diese eindeutig klären zu können.

„Wir haben immer noch nicht die Proben, die wir brauchen“, erklärte Pompeo, „wir haben auch immer noch nicht den Zugang. Sie [die Verantwortlichen des KP-Regimes; d. Red.] bleiben weiterhin im Unverbindlichen und enthalten uns weiterhin den Zugang zu wichtigen Informationen vor, die unsere Forscher und Epidemiologen brauchen.“

Mehrere formelle Anfragen an Peking in Sachen Corona

Vonseiten der USA seien bereits „mehrere formgerechte Anfragen“ bezüglich eines Zugangs zu Daten aus dem Labor in Wuhan an die Adresse Pekings gerichtet worden. Erstmals hatten die USA im Januar angeboten, sich an Untersuchungen bezüglich der Entstehung und des Charakters des Virus vor Ort zu beteiligen. Anlass dafür waren Warnungen aus Taiwan, wonach bereits im Dezember 2019 vermehrt bei Einreisenden aus Wuhan Symptome einer noch nicht bekannten Lungenkrankheit festgestellt worden waren. Taiwan hatte daraufhin schon Ende des Jahres seine nationalen Epidemiepläne in Geltung gesetzt, die das Land nach der SARS-Pandemie entwickelt hatte, die im Jahr 2002 ebenfalls auf dem chinesischen Festland ausgebrochen war.

Auf die Frage nach dem Stand der Bearbeitung dieser Anfragen erklärte Pompeo mit einem sarkastischen Seitenhieb auf die „Washington Post“:

„Sie sollten Botschafter Cui fragen, der erst heute Morgen einen vielbeachteten Gastkommentar geschrieben hatte, und ich kann es selbst kaum erwarten, meine tägliche Kolumne in China Daily zu bekommen.“

Chinas Botschafter übt in „Washington Post“ Kritik an Politik der USA

Der chinesische Botschafter in den USA, Cui Tiankai, hatte am Mittwoch die Gelegenheit genutzt, in der „Washington Post“ einen Gastkommentar zu veröffentlichen, und darin der US-Regierung vorgeworfen, diese würde „die Fakten ignorieren, um China die Schuld zu geben“ an der Corona-Seuche.

Es liege an Peking, Antworten zu geben, betonte Pompeo. Es gebe nur eine Antwort auf die Frage, wer über die Person des „Patienten null“ Auskunft geben könne und darüber, wie dieser sich mit dem Virus infiziert habe: „Wir alle – ob Dr. Fauci, General Milley, der Präsident oder ich – wissen, wer das Tor zu dieser Antwort öffnen kann.“ Dort müsse der Fokus liegen und dort liege entsprechend auch der Fokus der USA.

Pompeo betonte, das KP-Regime habe die Verantwortung, alles offenzulegen, was es über den Ausbruch wisse, nicht nur, um jetzt Leben zu retten, sondern auch, um das Risiko künftiger Pandemien zu verringern. Man stelle an China keine höheren Anforderungen als man an alle anderen Länder auch stellen würde:

„Wir verlangen von ihnen nur das, was wir auch von allen anderen Nationen verlangen würden: transparent zu sein, offen zu sein, ein verlässlicher Partner zu sein – all das, was sie von sich selbst zu sein behaupten.“

US-Geheimdienste gehen nicht von absichtlicher Freisetzung aus

Es genüge jedoch nicht, Kooperation nur zu beschwören. Kooperation, so Pompeo, habe mit Handeln zu tun: „Es geht darum, sich zu öffnen. Es geht darum, diese Information zu teilen.“

Pompeo wies zudem Darstellungen zurück, es gäbe zwischen Regierungsmitgliedern und den Geheimdiensten Differenzen bezüglich der Einschätzung, wo der Ursprung des SARS-CoV-2-Virus zu vermuten sei:

„Jedes dieser Statements ist vollständig fundiert. Man muss sie gemeinsam lesen, man kann sie nicht trennen. Wir alle versuchen, die richtige Antwort zu bekommen. Wir wollen alle Klarheit. Es gibt verschiedene Ebenen an Wahrscheinlichkeit, je nach dem Ort, an dem man sucht. Das ist auch absolut angemessen.“

Der Chef des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten, Gen. Mark Milley, hatte am Dienstag (5.5.) von „gewichtigen Beweisen“ dafür gesprochen, dass das Virus „natürlich und nicht menschengemacht“ sei. Auch die nationalen Geheimdienste waren zu diesem Schluss gekommen. Entsprechend gehe man nicht von einer absichtlichen Freisetzung aus.

Pompeo: „Auch ein in der Natur entstandenes Virus kann aus einem Labor entweichen“

Auch der Direktor des US-Seuchenbekämpfungszentrums, Dr. Anthony Fauci, erklärte Anfang der Woche gegenüber „National Geographic“, dass vieles dafür spreche, dass das Virus in der Natur entstanden und dann auf den Menschen übergesprungen sei.

Präsident Donald Trump und Pompeo selbst hatten von Indizien dafür gesprochen, dass das Virus aus dem Institut für Virologie in Wuhan entwichen sein könnte. Dies wurde von Medien gleichgesetzt mit der Darstellung, es sei in diesem Labor auch hergestellt worden.

Tatsächlich wird in dem Hochsicherheitslabor des Zentrums in Wuhan zu Entstehung und Verhalten von Viren geforscht, auch zu der Frage, inwieweit diese vom Tier zum Menschen übertragen werden können. Auch wenn das Virus selbst in der Natur entstanden sei, erklärte Pompeo, schließe dies nicht die Möglichkeit aus, dass es ein Labor, in dem mit Stämmen davon zu Forschungszwecken gearbeitet wurde, verlassen habe.

„Wir haben keine Sicherheit, und es gibt bedeutende Hinweise darauf, dass das aus dem Labor gekommen sein könnte“, stellte Pompeo klar, „deshalb können beide Statements stimmen“. Endgültig aufklären könne diese Frage nur das Regime in China selbst.



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