US-Medien: Trump streitet mit Australiens Premier über Flüchtlinge – Turnbull dementiert den Bericht

Die ersten Gespräche mit Regierungschefs verschiedener Länder laufen in Donald Trumps ersten Amtstagen laut Medienberichten nicht ganz glatt. Am Telefon mit Australiens Premier Turnbull soll er sogar abrupt aufgelegt haben. Turnbull dementierte den Bericht.
Titelbild
Australien und US-FlaggenFoto: PAUL CROCK/AFP/Getty Images
Epoch Times2. Februar 2017

Bei einem Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull soll es laut einem Medienbericht zu einem Eklat gekommen sein.

„Dieses war bei weitem das schlimmste Telefonat“, soll Trump seinem Gesprächspartner gesagt haben, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus. Turnbull bestritt am Donnerstag, dass Trump aus Verärgerung nach 25 Minuten abrupt aufgelegt habe.

Streitpunkt zwischen Trump und Turnbull war laut „Post“ eine Vereinbarung, die Australien noch mit Ex-Präsident Barack Obama getroffen hatte. Demnach wollen die USA bis zu 1250 Bootsflüchtlingen aufnehmen, die Australien in Aufnahmezentren im Inselstaat Nauru und auf der Insel Manus in Papua-Neuguinea unter kläglichen Bedingungen leben. Darunter sind auch Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, für die Trump einen Einreisestopp verhängt hat.

Trump soll die Vereinbarung als „schlechtesten Deal aller Zeiten“ kritisiert haben. Australien wolle „die nächsten Boston-Bomber“ exportieren, sagte Trump dem Blatt zufolge in Anspielung auf einen Anschlag auf den Marathon in der US-Stadt durch zwei in den USA lebende Brüder tschetschenischer Abstammung im Jahr 2013. Trump sei wütend geworden und habe das am vergangenen Samstag auf ursprünglich eine Stunde angesetzte Telefonat bereits nach 25 Minuten abrupt abgebrochen.

Turnbull dementiert Berichte über Streit

Australiens Premier Turnbull bestritt in einem Interview mit dem australischen Radiosender 3AW diese Darstellung. „Ich kann bestätigen, dass der Bericht, dass der Präsident aufgelegt hat, nicht zutrifft“, sagte Turnbull. Der Umgang miteinander sei höflich gewesen.

Die mit Obama getroffene Vereinbarung sehe auch nicht vor, dass die USA alle 1200 Flüchtlinge aufnähmen, sondern dass das US-Heimatschutzministerium jeden einzelnen einer strengen Sicherheitsüberprüfung unterziehe, sagte Turnbull. Deshalb sei eine kleinere oder größere Zahl möglich. Nach den Worten von Turnbull haben Trump, dessen Sprecher Sean Spicer und zuletzt auch die US-Botschaft in Australien bestätigt, dass die Vereinbarung eingehalten werde.

Auf die Frage, ob der Umgang mit Trump schwierig sei, sagte Turnbull: Er habe eine sehr freimütige Diskussion mit Trump gehabt. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern bezeichnete er als grundsolide. Die USA und Australien sind seit dem Zweiten Weltkrieg enge und vertrauensvolle Verbündete. (dpa/so)



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