US-Präsidentensprecher mit kompliziertem Auftrag – Gleichgeschaltete US-Medien veranstalten „Hexenjagd“

Die Korrespondenten der US-Medien werden sich dafür wappnen müssen, dass sie es in Trumps Pressesprecher Sean Spicer mit einem sehr robusten Repräsentanten seines Chefs zu tun bekommen. Der langjährige Sprecher der Republikanischen Partei hat sich auch früher häufiger mit den gleichgeschalteten Medien angelegt.
Titelbild
Donald Trumps Pressesprecher Sean Spicer im Trump Tower. 16. November 2016.Foto: Drew Angerer/Getty Images
Epoch Times18. Januar 2017

Bei seinem ersten großen Auftritt als Pressesprecher des neuen US-Präsidenten kritisierte Sean Spicer die permanenten Attacken gegen Trump in den US-Medien. In Anknüpfung an die Wortwahl des Chefs geißelte er die Berichte über angeblich belastende Informationen der Russen über Donald Trump als „Hexenjagd“.

Die phasenweise turbulente Pressekonferenz der vergangenen Woche hat in der US-Medienbranche die Befürchtungen wachsen lassen, dass Trump – unter tatkräftiger Mithilfe seines Sprechers – seinen Kampf gegen die Medien fortführen und die großteils diffamierende Berichterstattung behindern will.

Die Sorgen in der – allgemein auf Anti-Trump geschalteten – US-Medienlandschaft werden noch durch Pläne zur möglichen Verlegung des Briefing-Raums für das Pressekorps verstärkt. Die Begründung des Trump-Teams lautet, dass der bisherige Raum im West Wing des Weißen Hauses mit seinen nur 49 Sitzplätzen zu eng geworden sei. Durch die Verlegung an einen anderen Ort im Bereich des Präsidialamts könne Raum für „Radiotalker und Blogger“ geschaffen werden, sagte Spicer.

Die Korrespondenten werden sich dafür wappnen müssen, dass sie es in Spicer mit einem sehr robusten Repräsentanten seines Chefs zu tun bekommen. Der langjährige Sprecher der Republikanischen Partei hat sich auch früher häufiger mit den Medien angelegt.

Spicer hat einen extrem komplizierten Job übernommen – nicht nur wegen Trumps Einstellung gegenüber den so genannten Mainstream-Medien. Sondern auch, weil Trump vermutlich auch künftig seine Kommunikation mit der Öffentlichkeit großteils im Alleingang und ohne Absprache erledigen wird.

So hat Spicer zugegeben, nicht vorab zu wissen, welche Botschaften sein Chef über Twitter verbreiten wolle. Ihm geht es also nicht anders als den Journalisten, die er künftig regelmäßig informieren soll: Morgens schaue er als erstes nach, was der Präsident wieder in dem Kurzbotschaftendienst verbreitet habe.

Bei der komplexen Herausforderung, die Kurzbotschaften seines Chefs den Medien plausibel zu machen, wird Spicer aber zumindest von seiner Routine profitieren können. Sechs Jahre lang war er Sprecher der republikanischen Parteizentrale, davor Sprecher für Handelsfragen unter Präsident George W. Bush, Kommunikationschef des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus und der Republikaner in der Kongresskammer.

Der aus dem Ostküstenstaat Rhode Island stammende 45-Jährige ist in seinem früheren Job für den US-Handelsbeauftragten wie auch als Marineoffizier der Reserve viel in der Welt herumgekommen. Mit seinem neuen Chef war er früher nicht immer auf einer Linie. In seinem Regierungsjob propagierte Spicer den Freihandel, als Parteisprecher kritisierte er Trumps Verunglimpfung mexikanischer Einwanderer.

Spicer empfahl Trump in der Frühphase des Wahlkampfs auch, seine Rhetorik zu zäumen, „denn Worte haben Gewicht“.  (afp/so)



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