USA 2020: Elizabeth Warren bewirbt sich offiziell um Präsidentschaftskandidatur

Die linke demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren will bei der Präsidentschaftswahl 2020 antreten. "Das ist der Kampf unseres Lebens", sagte die 69-Jährige am Samstag vor ihren Anhängern.
Titelbild
Elizabeth Warren, demokratische US-Senatorin, spricht bei einer Veranstaltung am Manchester Community College.Foto: Michael Dwyer/AP//dpa
Epoch Times9. Februar 2019

Mit einer Kampfansage an die Reichen und Mächtigen will die linke demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren bei der Präsidentschaftswahl 2020 Amtsinhaber Donald Trump herausfordern.

Warren erklärte am Samstag in Lawrence im Bundesstaat Massachusetts ihre Bewerbung um die Kandidatur der Demokraten. Die 69-Jährige ist eine scharfe Kritikerin Trumps. Dessen Regierung bezeichnete sie am Samstag als „die korrupteste seit Menschengedenken“.

Warren ist eine von mehreren Demokraten, die sich ein Jahr vor den Vorwahlen um die Kandidatur der Partei bewerben. Warren fordert unter anderem eine Sondersteuer für die reichsten 75.000 Familien in den USA, um beispielsweise die Mittelschicht und den Klimaschutz zu fördern.

„Die Reichen und Mächtigen scheinen die Regeln zu brechen und keinen Preis dafür zu bezahlen“, sagte Warren am Samstag vor jubelnden Anhängern. „Wenn ich darüber rede, dann schreien einige reiche Typen: Klassenkampf! Lassen Sie mich Ihnen etwas erzählen: Dieselben reichen Typen kämpfen seit Jahrzehnten einen Klassenkampf gegen hart arbeitende Menschen. Ich sage: Es ist an der Zeit, sich zu wehren!“

Bereits kommende Woche will Warren den traditionell umkämpften Bundesstaat Iowa sowie New Hampshire und fünf weitere Bundesstaaten besuchen.

Cherokee nannten den DNA-Test von Warren nutzlos

Warren hatte eine Kontroverse ausgelöst, weil sie sich in der Vergangenheit als amerikanische Ureinwohnerin bezeichnet hat. Präsident Trump verspottet sie regelmäßig als „Pocahontas“, eine berühmte Ureinwohnerin aus dem 17. Jahrhundert. Im Oktober legte Warren einen DNA-Test vor, wonach es „überzeugende Beweise“ dafür gebe, dass einer ihrer Vorfahren vor sechs bis zehn Generationen ein amerikanischer Ureinwohner war. Das ging allerdings nach hinten los.

Der Stamm der Cherokee nannte den DNA-Test „nutzlos“ und keinen Beweis für eine Stammeszugehörigkeit, die ihre Wurzeln in jahrhundertealter Kultur habe. Die „Washington Post“ berichtete vor wenigen Tagen unter Berufung auf eine Stammessprecherin, Warren habe sich entschuldigt. Kritiker werfen Warren vor, sich als Ureinwohnerin ausgegeben zu haben, um ihre Karriere zu befördern.

Vor ihrer Wahl zur Senatorin im Jahr 2012 war Warren Jura-Professorin an der Elite-Universität Harvard. Trump unterstellte ihr, Harvard hätte sie nicht eingestellt, wenn sie sich nicht als Angehörige einer Minderheit ausgegeben hätte. In den vergangenen Tagen flammte die Debatte wieder auf: Die „Washington Post“ veröffentlichte eine Karteikarte der Anwaltskammer von Texas aus dem Jahr 1986, auf der Warren angegeben habe, sie sei amerikanische Ureinwohnerin.

Warren verwies auf ihren eigenen sozialen Aufstieg, der aus der Tochter eines Hausmeisters eine Jura-Dozentin an der Eliteuni Harvard machte. Die Demokratin setzt sich für eine höhere Besteuerung von Reichen, strikte Anti-Korruptions-Gesetze, eine Einschränkung der Macht von Lobbyisten, Klimaschutz und eine alle für alle zugängliche Gesundheitsversorgung ein.

Die Senatorin aus Massachusetts, die ihre Ambitionen auf das Präsidentenamt bereits an Silvester verkündet hatte, zählt zu den einflussreichsten Bewerbern um die Präsidentschaftskandidatur 2020. Mit ihren Attacken gegen die Wall Street hat sie eine breite Anhängerschaft gewonnen. Außerdem hat sie offenbar das professionellste Wahlkampfteam unter den demokratischen Präsidentschaftsanwärtern. Zu ihren prominentesten innerparteilichen Rivalen zählen der ehemalige Wohnungsbauminister Julián Castro und die schwarze Senatorin Kamala Harris.

(dpa/afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion