USA: Bau-Unternehmen bietet an, 234 Meilen der Grenzmauer für 1,4 Milliarden Dollar zu bauen

Auch in den USA sind privat durchgeführte Vorhaben offenbar billiger als Staatsprojekte. So hat es jedenfalls den Anschein, wenn man sich ansieht, was ein Bauunternehmen für die Grenzsicherung anbietet.
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Präsident Donald Trump inspiziert am 13. März 2018 in San Diego, Kalifornien, Prototypen von Grenzmauern.Foto: Mandel Ngan/AFP/GettyImages

Ein Bauunternehmer aus North Dakota hat angeboten, 234 Meilen Grenzanlagen an der amerikanisch-mexikanischen Grenze für 1,4 Milliarden Dollar zu errichten, was etwa 80 Prozent billiger ist, als die durch die Regierung veranschlagten Kosten für den Bau des Projekts.

Tommy Fisher, der Präsident und CEO von Fisher Sand and Gravel Co., sagte dem Washington Examiner, dass die Regierung zu viel für die Grenzbefestigung bezahlt. Fisher sagte, dass er für 4,31 Milliarden Dollar die Mauer mit gepflasterten Straßen, Grenztechnik und einer Garantie bauen würde.

„Unser ganzer Punkt ist es, die Regierungsbürokratie zu knacken“, sagte Fisher dem Washington Examiner. „Wenn sie die kleinen Beschaffungsvorgänge so machen, wie sie jetzt sind… wird das nicht ausreichen.“

Der Kongress genehmigte rund 1,4 Milliarden Dollar für die Finanzierung von 55 Meilen Grenzmauer im Rio Grande Valley, weit entfernt von Präsident Donald Trumps Antrag von 5,7 Milliarden Dollar. Fisher sagte, dass die 1,4 Milliarden Dollar verwendet werden könnten, um die 55 Meilen im Rio Grande Valley und weitere 214 Meilen an Mauern anderswo zu bauen. Die vom Kongress bewilligten Mittel können ausschließlich im Rio Grande Valley verwendet werden.

Nachdem der Kongress es versäumt hatte, die vom Präsidenten und dem Ministerium für Heimatschutz angeforderten 5,7 Milliarden Dollar zu liefern, widmete Trump 3,1 Milliarden Dollar vom Finanzministerium und den Verteidigungsministerien für den Mauerbau um. Der Präsident erklärte den nationalen Notstand und ebnete damit den Weg für die Neuzuweisung weiterer 3,6 Milliarden Dollar aus dem Militärhaushalt.

Wie Trump voraussagte, wurde die Notfallerklärung vor Gericht angefochten. Die gerichtliche Anfechtung hat keinen Einfluss auf die 3,1 Milliarden Dollar, die aus dem Finanzministerium und dem Verteidigungsministerium umgewidmet wurden, was die effektive Grenzfinanzierung auf insgesamt rund 4,5 Milliarden Dollar erhöht.

Arbeiten an der Grenze zu Mexiko, in El Paso, Texas. Foto: Joe Raedle/Getty Images

Ein Vertreter des Army Corps of Engineers sagte dem Washington Examiner, dass die Abteilung noch keine Angebote aus dem Privatsektor eingeholt hat.

Das Videomaterial von Fisher Industries zeigt einen Vorschlag für eine Grenzmauer, der auch Straßen auf Anhöhen beinhaltet. Grenzschutzagenten könnten zu den Erhebungen fahren, um das Gebiet auf der mexikanischen Seite der Grenze zu überwachen, wie das Filmmaterial zeigt.

„Unsere Mauer wird allen Amerikanern Schutz bieten, aber unser Vorschlag ist mehr als nur eine Mauer – sie ist die Infrastruktur für Grenzbeamte“, schrieb Fisher Sand and Gravel auf Twitter.

Der Abgeordnete Kevin Cramer (R-N.D.) bereiste Fisher Industries im Juli 2018 zusammen mit Kelly Armstrong, einer republikanischen Kandidatin für das Repräsentantenhaus. Armstrong lobte Fisher für sein Wissen über das Projekt.

„Erstaunlich zu sehen, wie die in Dickinson angesiedelten Bauformen der Fisher Industries für den Bau der Grenzmauer aussehen. Noch beeindruckender war das Wissen und die Begeisterung von Tommy Fisher für das Projekt“, schrieb Armstrong auf Twitter.

Cramer und Armstrong sahen sich das patentierte Betonwand-Schalungssystem von Fisher Industries an, das es ermöglicht, Beton vor Ort in die Wandkonstruktion zu gießen.

„Hier bei Fisher Industries in Dickinson ND habe ich getestet, wie einfach es ist, ein Wandpaneel selbst zu installieren. Es ist an der Zeit, unsere Grenze ein für alle Mal zu sichern“, schrieb Cramer auf Twitter.

Letztes Jahr unterstützte Cramer den Border Wall Trust Fund Act, der es US-Bürgern ermöglichen würde, Mittel für den Bau der Grenzmauer zu spenden.

Im Mai 2018 präsentierte Fisher seinen Plan zum Bau von Grenzmauern dem Repräsentanten Michael McCaul (R-Texas), der damals Vorsitzender des House Committee on Homeland Security war.

Im selben Monat kündigte Fisher Sand and Gravel den Kauf von 1.075 Hektar Land entlang der Grenze zu Mexiko in Südkalifornien an.

„Dieser einzigartige Grundstückserwerb ermöglicht es uns, unsere Fähigkeiten im Bau von Grenzsicherungssystemen zu demonstrieren“, schrieb das Unternehmen über den Kauf auf Twitter.

Illegale Grenzübertritte haben im Februar nach Angaben von Zoll und Grenzschutz mit mehr als 66.000 Festnahmen zugenommen. Im Januar waren es noch knapp 48.000.

Bislang hat der Grenzschutz in diesem Jahr fast 268.000 Menschen an der südwestlichen Grenze festgenommen. Die Zahlen sind auf dem besten Weg, für das laufende Jahr mehr als 640.000 zu erreichen.

Obwohl die Zahlen nicht so hoch sind wie der Anstieg von 2005, als rund 1,5 Millionen Menschen festgenommen wurden, sind die demografischen Daten der derzeitigen Grenzgänger deutlich komplizierter, sagte Border Patrol Chief of Operations Brian Hastings am 5. März. Er sagte, dass historisch 70 bis 90 Prozent der Grenzschutz-Verhaftungen mexikanische Staatsangehörige waren, die schnell nach Mexiko zurückgebracht werden konnten. Heute kommen jedoch 70 Prozent aller Verhafteten aus Guatemala, El Salvador oder Honduras.

Nach geltendem Recht kann der Grenzschutz Minderjährige nur dann in ihr Heimatland zurückbringen, wenn sie Mexikaner oder Kanadier (Bürger angrenzender Länder) sind.

Charlotte Cuthbertson hat zu diesem Bericht beigetragen.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von al)
Originalartikel: CEO Offers to Build 234 Miles of Border Wall for $1.4 Billion

 



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