USA reduziert Botschaftspersonal in Kuba um die Hälfte – Reisewarnung ausgesprochen

Die USa zieht die Hälfte ihres Botschafterpersonals aus Kuba ab, es wird nur noch eine Notbesetzung geben. Das State Department sprach eine Reisewarnung aus.
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Die Fahnen der USA und Kubas.Foto: Lazslo Trankovits/dpa
Epoch Times30. September 2017

Wegen angeblichen „Akustik-Attacken“ gegen ihre Botschaftsmitarbeiter in Kuba ziehen die USA mehr als die Hälfte ihres Personals aus der Vertretung ab. In der Botschaft in Havanna werde es bis auf Weiteres nur noch eine Notbesetzung und keine Visavergabe mehr geben, sagte am Freitag ein hochrangiger Mitarbeiter des US-Außenministeriums.

Das State Department sprach eine Reisewarnung aus. Das kubanische Außenministerium verurteilte die Maßnahmen als „voreilig“.

Die Ausstellung von Visa in der US-Botschaft in Havanna werde für unbefristete Zeit eingestellt, erklärte der US-Ministeriumsvertreter. Bis die kubanische Regierung „die Sicherheit der US-Regierungsbeschäftigten sicherstellen kann“, gebe es in der Botschaft nur eine Notbesetzung.

Das US-Außenministerium veröffentlichte überdies eine Reisewarnung: Angesichts der „Attacken“ auf die US-Botschaftsmitarbeiter werde von Reisen in den Karibikstaat abgeraten.

Die Beziehungen werden nicht abgebrochen

US-Außenminister Rex Tillerson versicherte jedoch, dass die erst vor zwei Jahren wieder aufgenommenen diplomatischen Beziehungen zu Kuba nicht abgebrochen werden sollen. Das Land habe zugesichert, die Attacken zu untersuchen, und die US-Regierung werde mit Havanna weiterhin bei diesen Untersuchungen „kooperieren“.

Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla hatte allerdings vergangene Woche mitgeteilt, dass die Behörden seines Landes keine Belege für die „Akustik-Attacken“ gefunden hätten.

Zu dem Abzug der US-Diplomaten erklärte die Leiterin der Nordamerika-Abteilung im kubanischen Außenministerium, Josefina Vidal, die Entscheidung der US-Regierung sei „voreilig, und sie wird den beiderseitigen Beziehungen schaden“. Ihr Land wünsche eine „aktive Zusammenarbeit zwischen den Behörden der beiden Länder, um diesen Fall zu lösen“.

Usachen und Urheber sind unbekannt

Nach US-Angaben erlitten 21 Botschaftsmitarbeiter gesundheitliche Schäden durch „Attacken“, die vergangenes Jahr begonnen hätten. Sie hätten „schwere Verletzungen“ wie Gehörverlust, Sehprobleme, Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeitsanfälle und Schlafstörungen davongetragen, sagte der Ministeriumsmitarbeiter. Die genauen Ursachen und die Urheber konnten bislang aber nicht bestimmt werden.

US-Regierungsvertreter hatten zuvor in US-Medien den Verdacht geäußert, dass die Botschaftsmitarbeiter mit Schallgeräten innerhalb oder außerhalb ihrer Wohnungen in Havanna angegriffen worden seien.

Washington beschuldigt die kubanische Regierung nicht, selbst hinter den angeblichen Angriffen zu stecken. Die US-Regierung hat aber wiederholt gemahnt, dass Havanna für die Sicherheit ausländischer Bürger innerhalb des kubanischen Staatsgebiets verantwortlich sei.

Auch die kanadische Vertretung scheint betroffen

Auch Mitarbeiter der kanadischen Botschaft in Havanna und deren Familien sollen von den „Akustik-Attacken“ betroffen sein. Aus dem Umfeld der dortigen kanadischen Vertretung verlautete, mehr als fünf Familien litten unter Beschwerden, darunter mehrere Kinder.

Diese Affaire stellt eine schwere Belastung für die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba dar, erst im Juli 2015 wurde die US-Botschaft in Havanna wiedereröffnet.

US-Präsident Donald Trump leitete im Juni 2017 eine Abkehr von Obamas Kuba-Politik ein. Er nahm von seinem Amtsvorgänger eingeführte Lockerungen bei den Reise- und Handelsbeschränkungen mit dem kommunistischen Inselstaat zurück.

Trump bezeichnete die kubanische Regierung als ein „grausames und brutales Regime“ und machte die künftigen bilateralen Beziehungen von Fortschritten bei den Menschenrechten abhängig. (afp)



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