USA und Türkei wollen durch enge Abstimmung Machtvakuum in Syrien vermeiden

Washington und Ankara wollen durch eine enge Abstimmung ein Machtvakuum in Syrien nach dem geplanten vollständigen Abzug der US-Armee vermeiden. Das vereinbarten der türkische Staatschef Erdogan und US-Präsident Trump in einem Telefonat.
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Die USA haben nach Angaben der Regierung begonnen, ihre Soldaten aus Syrien abzuziehen. Das hat auch Konsequenzen für die in Jordanien stationierten Bundeswehrsoldaten.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times24. Dezember 2018

Washington und Ankara wollen durch eine enge Abstimmung ein Machtvakuum in Syrien nach dem geplanten vollständigen Abzug der US-Armee vermeiden.

Wie das türkische Präsidialamt mitteilte, vereinbarten Staatschef Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident Donald Trump am Sonntag in einem Telefonat, „eine Koordinierung zwischen dem Militär, Diplomaten und anderen Regierungsvertretern ihrer Länder sicherzustellen, um ein Machtvakuum zu verhindern“.

Ein paar Stunden zuvor hatte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter geschrieben, er habe mit Erdogan „ein langes und produktives Telefonat“ geführt und darin „den langsamen und höchstkoordinierten Abzug der US-Truppen“ aus Syrien besprochen. Erdogan schrieb dazu auf Twitter, sie beide hätten eine verstärkte Abstimmung ihrer Länder „in vielen Themen, darunter die Handelsbeziehungen und die Entwicklungen in Syrien“ vereinbart.

Trump hatte am Mittwoch einen vollständigen Abzug der 2000 US-Soldaten aus dem an die Türkei grenzenden Kriegsland Syrien angekündigt. Von den westlichen Verbündeten der Vereinigten Staaten erntete Trump dafür Kritik, auch im eigenen Land ist die Entscheidung umstritten.

Die Türkei hingegen begrüßt Trumps Entscheidung, weil sie durch einen Abzug der US-Soldaten freie Hand im Kampf gegen kurdische Rebellen in Syrien bekommt. Die US-Armee hatte mit kurdischen Kämpfern zusammengearbeitet, um die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien zurückzudrängen. Trump hält die IS-Miliz nun für weitgehend besiegt.

Nach Trumps Ankündigung des Syrien-Abzugs reichten US-Verteidigungsminister Jim Mattis sowie der US-Sondergesandte für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, ihren Rücktritt ein.

Trump verkündete am Sonntag auf Twitter, dass Mattis‘ bisheriger Stellvertreter Patrick Shanahan ab dem 1. Januar Amtierender Verteidigungsminister sei. Pentagon-Sprecherin Dana White erklärte dazu auf Twitter, Mattis werde bei der Amtsübergabe mit Shanahan zusammenarbeiten um sicherzustellen, dass das Ministerium „während des Übergangs auf die Verteidigung unserer Nation konzentriert“ bleibe.

Anders als Mattis hat Shanahan nie in der US-Armee gedient. Den Großteil seines bisherigen Berufslebens arbeitete er in der Privatwirtschaft. Er war mehr als drei Jahrzehnte lang Manager beim US-Flugzeugbauer Boeing, bevor er 2017 ins Pentagon wechselte. (afp)



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