USA wollen Konflikt zwischen Türkei und Kurden in Syrien entschärfen – Trump und Erdogan telefonieren

Angesichts einer drohenden Eskalation zwischen der Türkei und den syrischen Kurden will sich die internationale Koalition gegen die IS-Miliz als Vermittler einbringen. Zuvor hatte es Kämpfe an der türkischen Grenze gegeben.
Titelbild
Ein türkischer Panzer fährt durch eine Straße in Afrin. Türkische Truppen und verbündete syrische Milizen haben die vor allem von Kurden bewohnte Region Afrin vollständig unter Kontrolle gebracht.Foto: XinHua/dpa
Epoch Times2. November 2018

Angesichts einer drohenden Eskalation zwischen der Türkei und den syrischen Kurden bemüht sich Washington um eine Beruhigung der Lage. US-Präsident Donald Trump und sein türkischer Kollege Recep Tayyip Erdogan sprachen am Donnerstag in einem Telefonat über die bilaterale Zusammenarbeit im Syrien-Konflikt. Soldaten beider Länder gingen nahe der nordsyrischen Stadt Manbidsch erstmals gemeinsam auf Patrouille. Auch die US-geführte Anti-IS-Koalition war um eine Deeskalation bemüht.

Der Konflikt zwischen Ankara und den von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) der Kurden hatte sich in den vergangenen Tagen verschärft. Das kurdisch-arabische Bündnis setzte seine Offensive gegen die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) im Osten Syriens aus, nachdem die Türkei Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Nordsyrien angegriffen hatte. Die YPG-Kämpfer bilden das Rückgrat der SDF. Auch die USA äußerten sich besorgt über die türkischen Attacken.

Die internationale Anti-IS-Koalition schaltete sich am Donnerstag als Vermittler ein. „Wir stehen im Kontakt mit der Türkei und den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF), um eine Deeskalation der Situation zu erreichen“, erklärte der Sprecher des US-geführten Bündnisses, Oberst Sean Ryan.

US-Präsident Trump und der türkische Staatschef Erdogan besprachen den Syrien-Konflikt in einem Telefonat. Sie vereinbarten, „engen Kontakt“ zu halten und bekräftigten ihre Absicht, die bilateralen Beziehungen „weiter zu stärken“, wie die Präsidentschaft in Ankara mitteilte.

Als weitere versöhnliche Geste wurde der Beginn der gemeinsamen Patrouillen rund um die von der YPG-Miliz kontrollierte Stadt Manbidsch gewertet. Soldaten der Türkei und der USA absolvierten ihre ersten Kontrollgänge am Donnerstag nach Angaben Ankaras am Sadschur-Fluss zwischen Manbidsch und Dscharablus.

Die Türkei betrachtet die YPG-Miliz wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung und will sie von der Grenze zurückdrängen. Erst kürzlich drohte Erdogan mit einer neuen Offensive. Die USA schätzen die YPG dagegen als schlagkräftigen Verbündeten im Kampf gegen die IS-Terroristen und unterstützen sie trotz der Proteste ihres Nato-Partners Türkei mit Luftangriffen, Spezialkräften und Waffen.

Die Türkei hatte die YPG bei zwei Offensiven aus der Region um Asas und der Region Afrin zurückgedrängt. Nach der Einnahme von Afrin im März drohte Erdogan auch mit einer Offensive auf Manbidsch. Um die Situation zu entschärfen, vereinbarten die Türkei und die USA im Juni die Abhaltung gemeinsamer Patrouillen in Manbidsch. Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar warf der YPG am Donnerstag aber vor, sich entgegen der Vereinbarung nicht aus Manbidsch zurückgezogen zu haben, sondern dort Schützengräben auszuheben. (afp/so)



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