Irak: USA wollen Truppenpräsenz in „kommenden Monaten“ weiter reduzieren

Die USA wollen ihre Truppenpräsenz im Irak "in den kommenden Monaten" reduzieren. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Regierungen in Washington und Bagdad hervor. Derzeit sind noch rund 5200 US-Soldaten im Irak stationiert.
Titelbild
Soldaten landen 2011 nach ihrem Heimflug aus dem Irak auf einer Militärbasis in Texas (USA).Foto: Joe Raedle/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2020

Die USA wollen ihre Truppenpräsenz im Irak in den „kommenden Monaten“  reduzieren. Das geht aus einer gemeinsamen Erklärung der Regierungen in Washington und Bagdad hervor, die in der Nacht zum Freitag veröffentlicht wurde. Angesichts der „bedeutsamen Fortschritte“ im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) solle „im Laufe der kommenden Monate“ die US-Truppenstationierung im Irak weiter verringert werden, hieß es darin.

Angaben zum Umfang des Truppenabbaus sowie zum präzisen Zeitrahmen wurden in dem Statement nicht gemacht. Im Irak sind derzeit noch rund 5.200 US-Soldaten stationiert. In den vergangenen Monaten hatten die USA die Zahl ihrer Stützpunkte im Irak bereits von zwölf auf drei reduziert. In der jetzigen Erklärung bekräftigte die US-Regierung, das sie nicht dauerhaft Truppen im Irak behalten wolle.

Der Irak sicherte seinerseits zu, dass er für den Schutz der US-Stützpunkte sorgen wolle. In den vergangenen Monaten hatte es eine Serie von Raketenangriffen auf US-Militärstellungen im Irak gegeben, die pro-iranischen Milizen zugeschrieben werden.

Die gemeinsame Erklärung wurde zum Abschluss eines „strategischen Dialogs“ veröffentlicht, der darauf abzielte, die angespannten Beziehungen zwischen den USA und dem Irak zu verbessern. Es war der erste Dialog dieser Art zwischen beiden Staaten seit mehr als einem Jahrzehnt. Wegen des Coronavirus fand er online statt.

In der gemeinsamen Erklärung sagten die USA auch Hilfen für die irakische Wirtschaft zu, deren Krise sich durch die Corona-Pandemie und den Rückgang der Ölexporte verschärft hat.

Die Spannungen zwischen Washington und Bagdad hatten sich zu Jahresbeginn massiv verschärft, nachdem die USA bei einem Drohnenangriff nahe Bagdad den iranischen General Kassem Soleimani sowie einen irakischen Milizenführer getötet hatten. Das irakische Parlament forderte daraufhin den Abzug aller US-Soldaten aus dem Land.

Eine teilweise Entspannung in den bilateralen Beziehungen trat dann ein, nachdem Anfang Mai der neue irakische Ministerpräsident Mustafa Kadhemi ins Amt gekommen war. Der frühere Geheimdienstchef gilt als USA-freundlich und pflegt enge Kontakte nach Washington.

US-Präsident Donald Trump verfolgt seit seinem Amtsantritt Anfang 2017 das Ziel, die Präsenz von US-Truppen im Ausland deutlich zurückzufahren. (afp)



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