Vatikan spricht hochrangigen Priester von sexuellem Missbrauch einer Nonne frei

Die "schwerwiegende" Anschuldigung gegen den österreichischen Pater Hermann Geißler habe nicht mit der "notwendigen moralischen Gewissheit" bewiesen werden können, heißt es.
Titelbild
Ein Blick auf den Vatikan.Foto: iStock
Epoch Times17. Mai 2019

Das oberste Gericht im Vatikan hat einen hochrangigen Priester vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs einer deutschen Nonne freigesprochen. Die „schwerwiegende“ Anschuldigung gegen den österreichischen Pater Hermann Geißler habe nicht mit der „notwendigen moralischen Gewissheit“ bewiesen werden können, erklärten die fünf Richter am Freitag.

Die deutsche Philosophin und Theologin Doris Wagner hatte im Vatikan Vorwürfe wegen Übergriffen und Missbrauch während ihrer acht Jahre als Nonne vorgebracht. Ihre Vorwürfe machte sie mit einem Video in Online-Netzwerken öffentlich. Wagner warf ihrem Beichtvater darin vor, ihr Avancen gemacht und im Beichtstuhl massiv bedrängt zu haben. „Er behielt mich stundenlang da, vor ihm kniend“, sagte Wagner.

Der Geistliche habe ihr gesagt, „dass er mich liebt und dass er wisse, dass ich ihn liebe, und dass auch wenn wir nicht heiraten dürften, es andere Wege gebe“. Ein Mal habe der Pater versucht, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen. „Ich bin in Panik geraten und weg gerannt“, berichtete die Deutsche.

Geißler beteuert seine Unschuld, trat aber im Januar als einer der drei Büroleiter in der Glaubenskongregation im Vatikan zurück. 2014 war er im Rahmen eines Disziplinarverfahrens verwarnt worden.

Die ehemalige Ordensfrau Wagner beschuldigt zudem einen anderen Priester, sie 2008 vergewaltigt zu haben. Laut ihrer Aussage  wurde der betreffende Geistliche, der im Sekretariat des Vatikan arbeitete, versetzt. Er arbeite aber weiterhin als Priester in einer Gemeinde, der viele junge Nonnen angehörten. (afp)



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