Verbindungen zu Gülen: Türkische Regierung will 3.000 weitere Armeeangehörige entlassen

Es sei eine "fast 3.000 Mann starke Struktur" in den Streitkräften aufgedeckt worden, die Verbindungen zur verbotenen Gülen-Bewegung habe, meinte heute der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli.
Titelbild
Kleidungsstücke und Waffen von Soldaten, die sich am Putschversuch gegen Erdogan beteiligt haben. 16. Juli 2016.Foto: Stringer/Getty Images
Epoch Times18. April 2018

Die türkische Regierung hat die Entlassung von fast 3.000 weiteren Armeeangehörigen wegen angeblicher Verbindungen zur verbotenen Gülen-Bewegung angekündigt.

Es sei eine „fast 3.000 Mann starke Struktur“ in den Streitkräften aufgedeckt worden, sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli am Mittwoch im Parlament. In den kommenden Tagen würden die Betroffenen per Notstandsdekret entlassen, so Canikli laut der amtlichen Nachrichtenagentur.

Die Regierung wirft der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vor, den Staat unterwandert zu haben und hinter dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli 2016 zu stecken.

Nach dem Putschversuch verhängte Präsident Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand, der ihm erlaubt, per Notstandsdekret zu regieren. Am Mittwoch verlängerte das Parlament den Ausnahmezustand um weitere drei Monate.

Seit dem Putschvesuch wurden bisher 8.568 Militärangehörige entlassen, darunter 150 Generäle. Insgesamt verloren unter dem Ausnahmezustand mehr als 140.000 Staatsbedienstete ihren Job. Die Opposition dringt seit langem auf die Aufhebung des Notstands.

Die EU erklärte in ihrem am Dienstag veröffentlichen Fortschrittsbericht zur Türkei, das Ausmaß der Repressionen seit dem Putschversuch bereite ihr „ernste Sorge“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion