Verbindungen zu Gülen: Türkische Regierung will 3.000 weitere Armeeangehörige entlassen
Es sei eine "fast 3.000 Mann starke Struktur" in den Streitkräften aufgedeckt worden, die Verbindungen zur verbotenen Gülen-Bewegung habe, meinte heute der türkische Verteidigungsminister Nurettin Canikli.

Kleidungsstücke und Waffen von Soldaten, die sich am Putschversuch gegen Erdogan beteiligt haben. 16. Juli 2016.
Foto: Stringer/Getty Images
Die türkische Regierung hat die Entlassung von fast 3.000 weiteren Armeeangehörigen wegen angeblicher Verbindungen zur verbotenen Gülen-Bewegung angekündigt.
Es sei eine „fast 3.000 Mann starke Struktur“ in den Streitkräften aufgedeckt worden, sagte Verteidigungsminister Nurettin Canikli am Mittwoch im Parlament. In den kommenden Tagen würden die Betroffenen per Notstandsdekret entlassen, so Canikli laut der amtlichen Nachrichtenagentur.
Die Regierung wirft der Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen vor, den Staat unterwandert zu haben und hinter dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli 2016 zu stecken.
Nach dem Putschversuch verhängte Präsident Recep Tayyip Erdogan den Ausnahmezustand, der ihm erlaubt, per Notstandsdekret zu regieren. Am Mittwoch verlängerte das Parlament den Ausnahmezustand um weitere drei Monate.
Seit dem Putschvesuch wurden bisher 8.568 Militärangehörige entlassen, darunter 150 Generäle. Insgesamt verloren unter dem Ausnahmezustand mehr als 140.000 Staatsbedienstete ihren Job. Die Opposition dringt seit langem auf die Aufhebung des Notstands.
Die EU erklärte in ihrem am Dienstag veröffentlichen Fortschrittsbericht zur Türkei, das Ausmaß der Repressionen seit dem Putschversuch bereite ihr „ernste Sorge“. (afp)
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