Verdächtiger wegen Drohungen gegen Juden in den USA festgenommen

Nach den Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtungen in den USA hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Neben diesen Drohungen haben auch Fälle der Schändung jüdischer Friedhöfe die Sorgen in den USA wachsen lassen, dass es eine neue Welle des aggressiven Antisemitismus gebe.
Titelbild
FBI in Ferguson, Missouri (Symbolbild).Foto: Joshua LOTT/AFP/Getty Images
Epoch Times3. März 2017

Nach den Bombendrohungen gegen jüdische Einrichtungen in den USA hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der in St. Louis im Bundesstaat Missouri von der Bundespolizei FBI gefasste 31-Jährige steht im Verdacht, hinter mindestens acht der mehr als hundert in Gemeindezentren und Schulen eingegangenen Drohungen zu stecken, wie das Justizministerium in Washington am Freitag mitteilte.

Neben diesen Drohungen haben auch Fälle der Schändung jüdischer Friedhöfe die Sorgen in den USA wachsen lassen, dass es eine neue Welle des aggressiven Antisemitismus gebe. Ein weiterer solcher Akt des Vandalismus wurde am Freitag bekannt. Auf einem Friedhof in Rochester im Bundesstaat New York wurden mehr als ein Dutzend Grabsteine umgestoßen und beschädigt, wie die örtlichen Behörden mitteilten.

Bereits am Sonntag waren auf einem jüdischen Friedhof in Philadelphia mehr als 500 zerstörte und umgeworfene Grabsteine entdeckt worden, am Wochenende zuvor waren hundert Grabsteine in Missouri geschändet worden.

Als Motiv des im selben Staat festgenommenen Verdächtigen nannte die Bundesanwältin Preet Bharara allerdings, dass er seine Ex-Freundin in Schwierigkeiten habe bringen wollen. Einige der E-Mails mit den Bombendrohungen habe er unter ihrem Namen abgeschickt. Der Mann wird nun formal des Online-Stalking beschuldigt, wofür ihm eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren droht.

US-Präsident Trump verurteilt die antisemitischen Vorfälle

Jüdische Gemeinden in den USA berichten von einer Zunahme der bei ihnen eingehenden Drohungen seit dem Wahlsieg von Donald Trump – am äußersten rechten Rand der Trump-Anhängerschaft gibt es Gruppierungen mit rassistischer und antisemitischer Ideologie. Der Präsident verurteilte am Dienstag in seiner Rede vor dem US-Kongress die antisemitischen Vorfälle.

Allerdings berichtete der Generalstaatsanwalt von Pennsylvania, Josh Shapiro, dass sich Trump kurz vor dieser Rede bei einem Treffen mit Chefanklägern der Bundesstaaten überaus zweideutig zu den Drohungen und Friedhofs-Schändungen geäußert habe.

Trump habe gesagt, dass einige dieser Vorfälle einen „umgekehrten“ Hintergrund haben könnten – damit könnte er gemeint haben, dass die Vorfälle in Wahrheit nicht antisemitisch motiviert seien, sondern es sich um einen vorgetäuschten Antisemitismus handle, um ihm und seiner Anhängerschaft politisch zu schaden.

Shapiro sagte im Radiosender NPR, er wisse nicht, was Trump mit seiner Anmerkung gemeint habe. Doch müsse der Präsident mit „moralischer Klarheit“ sprechen, anstatt „gemischte Botschaften“ auszusenden. (afp)



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