Hilfe für verletzte Huthi-Rebellen im Jemen: UN fliegen vom Iran unterstützte Kämpfer aus

Die UN haben am Montag rund 50 verletzte Huthi-Rebellen aus dem Kriegsland Jemen ausgeflogen. Die Kämpfer verließen den Flughafen der Hauptstadt Sanaa in einem von der UNO gecharterten Flugzeug und flogen ins Nachbarland Oman.
Titelbild
Huthi-RebellenFoto: Yahya Arhab/dpa
Epoch Times4. Dezember 2018

Die Vereinten Nationen haben am Montag rund 50 verletzte – vom Iran unterstützte – Rebellen aus dem Kriegsland Jemen ausgeflogen.

Die höchst umstrittenen Huthi-Kämpfer verließen am Nachmittag den Flughafen der von ihnen kontrollierten Hauptstadt Sanaa in einem von der UNO gecharterten Flugzeug, wie Flughafenmitarbeiter und UN-Vertreter mitteilten. Ziel des Fluges war Maskat, die Hauptstadt des Nachbarlands Oman, wo die Rebellen medizinisch behandelt werden sollen.

An Bord des Flugzeugs nach Oman befanden sich 50 verletzte Rebellen, ihre Begleitung sowie mehrere Ärzte. Der Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen, Turki al-Maliki, sprach von einer „vertrauensbildenden Maßnahme“ vor geplanten Friedensgesprächen in Schweden. Die Militärkoalition unterstütze die Bemühungen des UN-Sondergesandte Martin Griffiths, eine „politische Lösung“ für den Konflikt zu finden und „humanitäre“ Maßnahmen zu ergreifen, um das Leid der Zivilbevölkerung zu lindern.

Der UN-Sondergesandte hatte sich bei der Militärallianz dafür stark gemacht, die Verletzten ausfliegen zu lassen. Griffiths traf am Montag zu Gesprächen mit Vertretern der Huthi-Rebellen in Sanaa ein. Er strebt Friedensgespräche in Schweden an, die noch im Dezember stattfinden könnten. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte zuletzt, er hoffe auf einen Beginn der Gespräche noch in diesem Jahr.

Die Bundesregierung begrüßte, dass es nun „zeitnah“ Gespräche unter der Leitung von Griffiths geben solle, um endlich eine „politische Lösung“ für den Konflikt zu finden. Wichtig seien zunächst einmal ein Waffenstillstand und humanitäre Erleichterungen für die notleidende Bevölkerung, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin. Eine Friedenslösung müsse aber zugleich Schritte aufzeigen, wie der Jemen „demokratisch und politisch in eine neue Zukunft“ gehen könne. An diesen Schritten müssten alle Beteiligten mitwirken.

Die medizinische Versorgung der verletzten Huthi-Kämpfer war einer der größten Streitpunkte bei Friedensgesprächen in Genf im September. Die Gespräche waren gescheitert, weil die Huthi-Vertreter sich weigerten, nach Genf zu reisen. Sie warfen der UNO vor, keine Sicherheitsgarantien für die Rückkehr ihrer Delegation nach Sanaa und keine Zusage für die Ausreise verletzter Rebellenkämpfer in den Golfstaat Oman gegeben zu haben.

2016 waren schon einmal Friedensgespräche gescheitert, nachdem es nach mehr als hundert Verhandlungstagen in Kuwait keine Einigung gab und Huthi-Delegierte drei Monate im Sultanat Oman festsaßen.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit. Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten große Regionalmächte hinter sich haben: Das sunnitische Saudi-Arabien unterstützt die Regierung des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi, der schiitische Iran steht hinter den Huthi-Rebellen. (afp/so)



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