Gestohlenes Tor der KZ-Gedenkstätte Dachau in Norwegen gefunden

Dachau/Bergen (Norwegen): Durch einen anonymen Hinweis wurde das Tor mit der Aufschrift "Arbeit macht frei" in Norwegen mit "hoher Wahrscheinlichkeit" wiedergefunden. Das etwa hundert Kilo schwere Tor war in der Nacht zum 2. November 2014 von unbekannten Tätern gestohlen wurden.
Titelbild
Das Eingangstor des Konzentrationslagers Dachau wurde am 2. November 2014 gestohlen, nun wurde es in Norwegen durch einen anonymen Hinweis wiedergefunden.Foto: Johannes Simon/Bongarts/Getty Images
Epoch Times2. Dezember 2016

Das vor gut zwei Jahren von der KZ-Gedenkstätte Dachau gestohlene historische Eingangstor ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in Norwegen entdeckt worden.

Eine Sprecherin der Polizei im norwegischen Bergen sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Tor sei nach einem anonymen Hinweis unter freiem Himmel in der Nähe Bergens gefunden worden. Die Polizei in Bayern stufte es „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ als das Gesuchte ein.

Das etwa hundert Kilo schwere Tor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“ war in der Nacht zum 2. November 2014 von unbekannten Tätern aus der Verankerung gehoben und abtransportiert worden. Wie die Sprecherin der Polizei in Bergen sagte, befindet sich das Tor in einem ordentlichen Zustand. Sie äußerte sich nicht dazu, ob es Tatverdächtige gibt.

Auf Grundlage eines von der norwegischen Polizei geschickten Fotos geht die Polizei in Bayern davon aus, dass es sich bei dem nun entdeckten Tor „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ um das in Dachau entwendete Eisentor handelt, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilte. Nähere Umstände der Auffindung würden derzeit länderübergreifend geklärt.

Dank des Internationalen Dachaukomitees

Der Präsident des Internationalen Dachaukomitees, Jean Michel Thomas, erklärte, er empfinde Genugtuung. „Auch wenn die Hintergründe für diese abscheuliche Tat noch nicht bekannt sind, so danke ich im Namen des Überlebendenverbandes für die Aufdeckung des Verbrechens und die internationale Anteilnahme nach dem Diebstahl des Lagertors.“

Die Leiterin der Gedenkstätte, Gabriele Hammermann, erklärte, sie freue sich, dass „dieses besonders symbolträchtige Relikt des Konzentrationslagers“ nun wieder zurückkehre.

Selbstverständlich werde das Tor nach einer Restaurierung wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Ob wieder an dem historischen Standort oder als Teil der Dauerausstellung werde zusammen mit den verantwortlichen Gremien entschieden.

Bei der Tür handelt es sich um die Originaltür des ersten von den Nationalsozialisten errichteten Konzentrationslagers. Der Schriftzug hingegen ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1965.

Das Tor war von KZ-Häftlingen in einer der Werkstätten des Lagers geschmiedet worden. Das Torhaus, in dem es angebracht war, markierte laut der Gedenkstätte die Grenze zwischen der Außenwelt und der Inhaftierung. Der Diebstahl sorgte vor zwei Jahren international für Empörung. (afp)



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