Während der Registrierung zur Wahl: Über 30 Tote oder Verletzte bei Bombenexplosion in Afghanistan

Afghanistan will ein neues Parlament wählen - doch die Registrierung als Wähler bereitet den Menschen Sorgen. Bei einer Bombenexplosion in einem Zentrum zur Wählerregistrierung sind mindestens 30 Menschen getötet oder verletzt worden.
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Sich in Afghanistan zur Parlamentswahl als Wähler registrieren zu lassen, ist mit der Gefahr von Anschlägen verbunden. Das Bild vom 14. April 2018 zeigt einen Mann, der sich in die Wählerlisten einträgt.Foto: WAKIL KOHSAR/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Mai 2018

Bei einer Bombenexplosion in einem Zentrum zur Wählerregistrierung sind am Sonntag im Osten Afghanistans mindestens 30 Menschen getötet oder verletzt worden.

Der Sprengsatz sei in einem Zelt zur Wählerregistrierung hochgegangen, das auf dem Gelände einer Moschee aufgeschlagen war, sagte der Polizeichef der Provinz Chost, Abdul Hanan Sadran, der Nachrichtenagentur AFP. Zahlreiche Menschen, die aus der Moschee gekommen waren, hätten sich zur Registrierung als Wähler eingefunden.

Während Sadran die Zahl der Opfer auf „etwa 30“ bezifferte, sagte ein Vertreter der lokalen Gesundheitsbehörde der AFP, mindestens zwölf Menschen seien bei der Explosion getötet und 33 verletzt worden. Mehrere Verletzte schwebten in Lebensgefahr, fügte er hinzu.

Afghanistan will wählen – doch die Registrierung bereitet Sorgen

In Afghanistan gab es bereits eine ganze Reihe von Anschlägen auf Zentren zur Registrierung von Wählern. In einem schiitischen Viertel in Kabul waren im April 60 Menschen bei einem Selbstmordanschlag getötet und mehr als 100 verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich die sunnitische Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Die Behörden hatten Mitte April mit der Registrierung der Wähler für die Parlamentswahl im Oktober begonnen. In mehr als 7000 Wahlzentren können sich volljährige Afghanen zwei Monate lang für die Wahl registrieren lassen. Die Wahlkommission hofft darauf, dass sich 14 Millionen Stimmberechtigte ins Wahlregister eintragen lassen.

Afghanistan will am 20. Oktober die seit drei Jahren überfällige Parlamentswahl nachholen. Die Abstimmung sollte ursprünglich schon 2015 stattfinden, wurde aber wegen Sicherheitsbedenken und logistischer Probleme immer wieder verschoben.

Die Behörden rechnen damit, dass neben den radikalislamischen Taliban und der IS-Miliz auch örtliche Anführer und Milizen versuchen werden, die Abstimmung zu sabotieren. Zum Schutz der Registrierzentren wurden Polizisten und Soldaten abgestellt.

Erst am Montag vergangener Woche waren bei einem Doppelanschlag in Kabul 25 Menschen getötet worden, unter ihnen ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP. (afp)



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