Wahlen in Nigeria: Zwei politische Lager erklären sich zum Gewinner – Noch keine offiziellen Ergebnisse

Die beiden größten politischen Lager erklärten nach der Wahl in Nigeria ihre Kandidaten zum Gewinner – noch vor der Bekanntgabe der Ergebnisse. Die Ergebnisse werden vermutlich Anfang der Woche veröffentlicht.
Titelbild
Die Ergebnisse von fast 120.000 Wahllokalen wurden auf Ergebnisblättern auf lokaler und staatlicher Ebene gesammelt, bevor sie am 24. Februar 2019 in die Hauptstadt Abuja geschickt wurden.Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2019

Nach der Präsidentschaftswahl in Nigeria haben die beiden größten politischen Lager ihre jeweiligen Kandidaten noch vor Bekanntgabe der Ergebnisse zum Sieger erklärt.

Ein Berater von Präsident Muhammadu Buhari sprach am Sonntag von einem „überwältigenden Ergebnis“ für den Amtsinhaber.

Das Team von Herausforderer Atiku Abubakar beanspruchte den Sieg derweil für seinen Kandidaten.

Das Votum der 84 Millionen Wahlberechtigten lief nicht ohne Mängel ab: Bürgerrechtler klagten über schlechte Organisation und Gewalt.

Vor den Wahlen war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Buhari und Abubakar vorausgesagt worden. Der 76-jährige Buhari, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, zeigte sich bereits bei der Stimmabgabe am Samstag siegessicher.

Ich werde mir gratulieren. Ich werde der Gewinner sein“, sagte er.

Wahlkommission war „grundsätzlich zufrieden“

Buharis Berater Bashir Ahmad schrieb dann am Sonntag auf Twitter: „PMB (Präsident Muhammadu Buhari) ist von der Mehrheit gewählt worden.“ Das Wahlkampfteam des Gegenkandidaten Abubakar forderte indes die Wahlkommission auf, diesen zum Sieger zu erklären. Abubakar sei der „Kandidat des Volkes“. Buhari ist seit 2015 an der Macht. Um das Amt des Staatschefs bewarben sich mehr als 70 Kandidaten.

Buharis größter Rivale, der ehemalige Vize-Präsident Atiku Abubakar, gab seine Stimme in Yola ab, der Hauptstadt seines Heimat-Bundesstaates Adamawa im Nordosten Nigerias. Auf die Frage, ob er das Ergebnis der Wahl anerkennen werde, antwortete der 72-Jährige lediglich: „Ich bin ein Demokrat.“

Die Ergebnisse werden vermutlich Anfang der Woche veröffentlicht. Der Urnengang war am vorangegangenen Samstag wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale aus logistischen Gründen um eine Woche verschoben worden.

Die Wahlkommission zeigte sich „grundsätzlich zufrieden“ mit der Wahl. Medien berichteten allerdings, dass in einigen Regionen die Wahllokale noch am Sonntag geöffnet waren, weil es Probleme mit Wahlmaterialien gegeben hatte.

Angriffe von Boko-Haram und Explosionen kurz vor der Wahl

Ein Zusammenschluss aus mehr als 70 zivilgesellschaftlichen Gruppen berichtete von 16 Todesfällen im Zusammenhang mit der Wahl. Idayat Hassan vom Zentrum für Demokratie und Entwicklung (CDD) in der Hauptstadt Abuja, sagte der Nachrichtenagentur AFP:

Diese Wahl war eine erhebliche Verschlechterung im Vergleich zu 2015. Was wir jetzt von glaubwürdigen, freien und fairen Wahlen erwarten, war nicht da.“

Die Stadt Maiduguri im nordöstlichen Bundesstaat Borno wurde kurz vor der Öffnung der Wahllokale am Samstag von mehreren Explosionen erschüttert. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, beschossen Boko-Haram-Kämpfer die Stadt mit Granaten. Die Angreifer wurden jedoch von Soldaten zurückgedrängt. Die Islamisten hatten damit gedroht, die Wahl zu stören. Auch in Auno an der Grenze zwischen Borno und dem Nachbarstaat Yobe kam es zu Gefechten.

Die Sicherheitslage in Afrikas bevölkerungs- und ölreichstem Land war ein wichtiges Wahlkampfthema. Präsident Buhari hatte wie schon vor seiner Wahl 2015 versprochen, Unsicherheit und Korruption hart anzugehen.

Abubakar ist Anhänger einer freien Marktwirtschaft und hat die Privatisierung staatlicher Unternehmen angekündigt. Rund 87 Millionen Nigerianer leben in extremer Armut, die Spaltung der Gesellschaft schreitet voran. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion