Vergewaltigung und sexuelle Nötigung – Harvey Weinstein in zwei von vier Punkten schuldig gesprochen

Am Montag verkündete die Jury im New Yorker Prozess gegen Harvey Weinstein ihr Urteil. Weinstein wurde wegen schwerer sexueller Nötigung und Vergewaltigung für schuldig befunden. In den Anklagepunkten wegen wiederholter Vergewaltigung befand ihn die Jury für nicht schuldig.
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Harvey Weinstein wurde am 24. Februar von einer New Yorker Jury der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung für schuldig befunden.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times24. Februar 2020

Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist der Vergewaltigung und der schweren sexuelle Nötigung schuldig gesprochen worden. Das Urteil der Geschworenen wurde am Montag im Gericht in New York verkündet. In zwei Anklagepunkten wegen wiederholter sexueller Angriffe wurde der 67-Jährige dagegen freigesprochen. Die Jury sprach Weinstein zudem lediglich der Vergewaltigung in einem minder schweren Fall schuldig, nicht der schweren Vergewaltigung.

Weinstein war in dem in New York geführten Prozess zur Last gelegt worden, 2006 einer Produktionsassistentin Oralsex aufgezwungen und 2013 eine Jungschauspielerin vergewaltigt zu haben.

Die Frauenrechtsgruppe Time’s Up begrüßte das Urteil, obwohl der Vorwurf der Wiederholungstat durch die Jury nicht bestätigt wurde und sprach vom Beginn einer „neuen Ära der Gerechtigkeit“. Es handele sich um eine deutliche Botschaft, dass sexuelle Gewalt nicht länger geduldet werde.

Der Oberstaatsanwalt von Manhattan, Cyrus Vance, würdigte die Frauen, die im Prozess gegen Weinstein ausgesagt hatten. Sie hätten mit Blick auf die strafrechtliche Verfolgung von Sexualverbrechen „den Lauf der Geschichte“ verändert.

Weinstein hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. Der Gründer des Miramax-Filmstudios spricht von einvernehmlichen sexuellen Beziehungen. Die Anklage beruhte ausschließlich auf den Aussagen der mutmaßlichen Opfer – Zeugen der Taten oder andere Beweismittel gab es nicht.

Haft bis zur Verkündung des Strafmaßes

Der verurteilte Ex-Filmproduzent Weinstein muss bis zur Verkündung des Strafmaßes am 11. März in Haft. Das ordnete der New Yorker Richter James Burke am Montag an. Möglich sind fünf bis 25 Jahre Gefängnis.

Inzwischen haben mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Vergehen vorgeworfen. Das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Gründer des Miramax-Filmstudios hatte im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt ausgelöst.

Im Staat Kalifornien ist noch eine weitere Klage gegen Weinstein anhängig. Wann es hier zum Prozess kommt ist noch nicht bekannt.(afp/al)

 



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