Japanisches Kabinettsmitglied besucht umstrittenen Yasukuni-Schrein – Zum Ärger von China

Mit ihren wiederkehrenden Besuchen des Yasukuni-Schreins ziehen sich japanische Politiker regelmäßig den Zorn Chinas und Südkoreas zu, die schwer unter der japanischen Besatzung gelitten hatten. In dem 145 Jahre alten Schrein werden gemeinsam mit den 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt.
Titelbild
Japans Regierungschef Ende 2013 im Yasukuni-Schrein. In diesem Jahr hat Abe auf einen persönlichen Besuch des Ortes verzichtet. Foto: Franck Robichon/dpa
Epoch Times29. Dezember 2016

Einen Tag nach dem historischen Besuch von Japans Ministerpräsident Shinzo Abe am Mahnmal von Pearl Harbor hat ein weiteres seiner Kabinettsmitglieder eine umstrittene Gedenkstätte besucht, in der neben Millionen Kriegstoten auch mehrere japanische Kriegsverbrecher geehrt werden. Verteidigungsministerin Tomomi Inada suchte den Yasukuni-Schrein am Donnerstag erstmals als Ministerin auf.

Sie habe für Frieden für Japan und die Welt gebetet, sagte Inada im Anschluss zu Journalisten. Zuvor hatte bereits Masahiro Imamura, der für den Wiederaufbau nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe von 2011 zuständig ist, am Mittwoch den Yasukuni-Schrein in Tokio aufgesucht.

Inada hatte Abe bei seinem Besuch in Pearl Harbor begleitet. Abe und US-Präsident Barack Obama nutzten ihren gemeinsamen Besuch an dem Mahnmal am Dienstag für ein Plädoyer gegen den Krieg. 75 Jahre nach dem japanischen Angriff gedachte Abe in Hawaii der Opfer, er erklärte sein „aufrichtiges und immerwährendes Beileid“ und dankte dem ehemaligen Kriegsgegner USA für die Bereitschaft zur Versöhnung.

Es war das erste Mal, dass ein japanischer Ministerpräsident das Mahnmal von Pearl Harbor besucht. Mit dem Treffen wollten Abe und Obama ein Zeichen der Versöhnung setzen – eine Entschuldigung hatte Japans Regierung allerdings im Vorfeld ausgeschlossen.

Mit ihren wiederkehrenden Besuchen des Yasukuni-Schreins ziehen sich japanische Politiker regelmäßig den Zorn Chinas und Südkoreas zu, die schwer unter der japanischen Besatzung gelitten hatten. In dem 145 Jahre alten Schrein werden gemeinsam mit den 2,5 Millionen japanischen Kriegstoten auch 14 verurteilte Kriegsverbrecher geehrt.

Abe und andere Nationalisten sehen den Yasukuni-Schrein als gewöhnliche Gedenkstätte für gefallene Soldaten, doch verzichtet der Regierungschef selbst auf Besuche, seitdem ein Besuch im Dezember 2013 scharfe Reaktionen der Nachbarländer sowie Kritik der USA hervorgerufen hatte.

 

jah



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