IWF spricht von „Zahlungsrückstand“: Griechenland zahlt IWF-Kreditrate nicht fristgerecht zurück

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Athen hat die fällige IWF-Kreditrate nicht fristgemäß zurückgezahlt.Foto: Simela Pantzartzi/dpa
Epoch Times1. Juli 2015
Griechenland hat nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine fällige Kreditrate in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro nicht pünktlich zurückgezahlt.

Das Geld sei am Dienstag nicht beim IWF eingegangen, teilte IWF-Sprecher Gerry Rice in Washington mit. Die griechische Regierung hatte den Ausfall der Zahlung angekündigt.

Griechenland ist das erste entwickelte Land, das seine IWF-Schulden nicht fristgerecht zurückzahlt. Bisher waren verarmte afrikanische Entwicklungsländer oder Schwellenländer wie etwa Argentinien zahlungssäumig.

Offiziell sprach der IWF von einem „Zahlungsrückstand“. Griechenland könne erst dann neue IWF-Gelder erhalten, wenn die Rückstände bezahlt seien, sagte Rice. Er fügte an, die IWF-Führung sei über die ausbleibende Überweisung informiert worden. Seinen Angaben nach bat die griechische Regierung zudem um eine Verlängerung der Frist bei der Schuldenrückzahlung. Die IWF-Spitze werde sich damit „zu gegebener Zeit“ beschäftigen. Weitere Einzelheiten nannte Rice nicht.

Über unmittelbare Sanktionsmöglichkeiten gegenüber säumigen Zahlern verfügt der IWF nicht. Er kann lediglich Mahnungen aussprechen. IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Wochenende signalisiert, dass die Tür zu weiteren Gespräche mit Athen noch nicht völlig zugeschlagen sei.

Die griechische Regierung hatte am Wochenende überraschend eine Volksabstimmung über die Reformvorschläge der Gläubiger Griechenlands angekündigt. Daraufhin scheiterten am Samstag die Verhandlungen der Euro-Finanzminister mit Athen. Das hatte die Diskussion über einen „Grexit“ – also ein Ausscheiden des Landes aus dem Euro – belebt. Griechenland plagen gewaltige Schulden.

Die Bemühungen, das Land vor dem Finanzkollaps zu retten, gehen weiter: Für Mittwoch erwarten EU-Diplomaten neue Spar- und Reformvorschläge aus Athen. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem setzte für Mittwoch eine weitere Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister an.

Bereits am Dienstag hatten Athen und Brüssel Last-Minute-Vorschläge zur Krisenlösung vorgelegt. Griechenland brachte den Vorschlag eines weiteren Hilfsprogramms ins Spiel. Nach Informationen der „Welt“ erwägt Athen auch, die für Sonntag geplante Volksabstimmung unter der Bedingung abzusagen, dass es eine schnelle Übereinkunft mit der Eurogruppe gibt.  

(dpa)

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