Zentralafrikanische Republik liefert christlichen Ex-Milizenchef Yekatom aus

Die Zentralafrikanische Republik hat am Samstag den Abgeordneten und Ex-Milizen-Chef Alfred Yekatom an Den Haag ausgeliefert. Dem 43-Jährigen soll vor dem Internationalen Strafgerichtshof der Prozess gemacht werden. Er kam dort in Haft.
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Soldaten verhaften Alfred Yekatom nach seinen Schüssen im zentralafrikanischen Parlament. 29. Oktober 2018, Bangui.Foto: GAEL GRILHOT/AFP/Getty Images
Epoch Times18. November 2018

Die Zentralafrikanische Republik hat den Abgeordneten und Ex-Milizenchef Alfred Yekatom an Den Haag ausgeliefert. Der 43-Jährige traf in der Nacht zum Sonntag im Haftzentrum des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in der niederländischen Hauptstadt ein, wie Gerichtssprecher Fadi El Abdallah mitteilte.

Yekatom soll vor dem IStGH wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zwischen Dezember 2013 und August 2014 der Prozess gemacht werden.

Damals soll Yekatom, der auch unter dem Spitznamen „Rambo“ bekannt ist, eine Gruppe von rund 3.000 Kämpfern angeführt haben. IStGH-Chefanklägerin Fatou Bensouda begrüßte die Auslieferung, die erste seit Beginn der Ermittlungen im September 2014.

Der ehemalige Armeeoffizier Yekatom war 2016 ins Parlament gewählt worden. Ende Oktober war er festgenommen worden, weil er bei der Wahl des Parlamentspräsidenten Schüsse abgefeuert hatte. Die USA hatten 2015 Sanktionen gegen ihn verhängt, weil ihm als Anführer der Anti-Balaka-Miliz gewalttätiges Vorgehen gegen muslimische Bevölkerungsgruppen, die Tötung von Zivilisten und die Rekrutierung von mehr als 150 Kindersoldaten zur Last gelegt wurden.

Die Anti-Balaka-Kämpfer sind mit den mehrheitlich muslimischen Séléka-Rebellen verfeindet. Nach einem Putsch der Séléka-Rebellen gegen Staatschef François Bozizé im März 2013 war Zentralafrika in eine Spirale der Gewalt gestürzt. Bei Kämpfen zwischen christlichen und muslimischen Milizen wurden tausende Menschen getötet und hunderttausende in die Flucht getrieben. Das Land ist reich an Rohstoffen wie Diamanten und Uran, die Bevölkerung lebt dennoch in extremer Armut. (afp)



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